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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/11 07. Januar 2011
Aufgeschnappt Er ist neu im Amt. Erst Ende November 2010 löste der niedersächsische Polizeihauptkommissar Bernhard Witthaut seinen Vorgänger Konrad Freiberg als Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ab. „Mit kernigen Formulierungen und steter Medienpräsenz“ sollte der 55jährige seinem DGB-nahen Verband zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen, da die Konkurrenz von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DpolG) der etwas biederen GdP den Rang abgelaufen hat. Ganz wie ihm aufgetragen, kommentiert, analysiert und fordert Witthaut seitdem in höchster Frequenz – egal ob Sparkurs, Winterreifenpflicht oder der Evergreen NPD-Verbot. Als frühen Neujahrsgruß konfrontierte Witthaut 2011 die Welt mit seiner neuesten Forderung: Man müsse neue Wege bei der Integration gehen. So soll künftig in Großstädten Türkisch-Unterricht für deutsche Kinder bereits im Kindergarten angeboten werden. Zwar habe der deutsche Spracherwerb Priorität, aber alle sollten etwas gegen die „Abschottung“ von Migranten tun. Beim Türkischlernen könnten „Vorurteile abgebaut werden“, und die Kommunikation untereinander werde deutlich verbessert. „Denn dann weiß Fritz, was Mohammed gerade über ihn erzählt“, schildert Witthaut sein Idyll im Kindergarten der Zukunft. Kenan Kolat, Chef der Türkischen Gemeinde in Deutschland, lobte umgehend: Witthauts Idee unterstütze er „voll und ganz“. |