© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/11 14. Januar 2011

Meldungen

Umweltbundesamt sieht Bio-Sprit E10 kritisch

DESSAU. Das Umweltbundesamt (UBA) hat sich skeptisch zur Zwangsbeimischung von bis zu zehn Prozent Bioäthanol zum Superbenzin (E10, JF 49/10) geäußert. „Die größten Chancen zur CO2-Reduzierung im Verkehrssektor sehe ich in der Verkehrsvermeidung, der Verlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel sowie in der Verbesserung der Fahrzeug­effizienz“, erklärte UBA-Präsident Jochen Flasbarth im Magazin Eco@work. Biokraftstoffe wie Bioäthanol könnten nur dann zum Umweltschutz beitragen, wenn sie nachhaltig hergestellt würden. Das UBA-Forschungsprojekt Bioglobal zeige, daß die Ökobilanz von Biosprit je nach Rohstoff, Herkunft und Verarbeitung stark variiere und nur wenige der Biokraftstoffe die Mindesteinsparung von 35 Prozent CO2 erreichten. „Die Treibhausgaseffekte aus indirekten Landnutzungsänderungen werden bisher weder in der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung noch in der EU-Richtlinie zu erneuerbaren Energien berücksichtigt“, kritisierte der UBA-Chef. (fis)

 

Möglicher Durchbruch bei Thermoelektrik

Ann Arbor. Vor 190 Jahren entdeckte der baltendeutsche Physiker Thomas Johann Seebeck den nach ihm benannten thermoelektrischen Effekt. Dem tschechischen Physiker Ctirad Uher von der University of Michigan gelang nun ein Durchbruch bei Stromerzeugung durch Temperaturdifferenzen. Mit einer speziellen Barium-Beimischung könne die Energieeffizienz von Skutterudit-Material von fünf auf 20 Prozent gesteigert werden, berichtete das Fachmagazin EE Times. Dies senke die thermische Leitfähigkeit des Minerals, was die Stromgewinnung aus Wärme verbessere. Vorreiter BMW präsentierte 2008 den ersten Thermoelektrischen Konverter (TEG) auf Bleitellurid-Basis mit 200 Watt Leistung. TEG können die Wärme in Autoabgassystemen in Strom verwandeln. (fis)

 

„Spektrum der Wissenschaft“: alles neu

HEIDELBERG. Mit einem neuen Chefredakteur und einer aufgefrischten optischen Gestaltung wartet die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft auf. An der Spitze des Fachmagazins steht jetzt der Physiker und Literaturwissenschaftler Carsten Könneker (38). Die Titelgeschichte der Januar-Ausgabe ist dem „verborgenen Bauplan des Kosmos“ gewidmet. Weitere Beiträge befassen sich mit der Bekämpfung krankheitserregender Bakterien sowie der Entwicklung der Lasertechnik. Außerdem diskutieren in einem Streitgespräch der Berliner Genomforscher Hans Lehrach und der Tübinger Medizinethiker Urban Wising über den „modellierten Patienten“ und Wege zu einer individualisierten Medizin. (tha) www.spektrum.de

 

Erkenntnis

„Die Batterie kann man vielleicht um einen Faktor zwei bis drei leistungsfähiger machen. Man hat also nicht einen unendlichen Ozean von Möglichkeiten, Dinge zu verbessern.“

Joachim Maier, Professor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, zum Elektroauto

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