© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/11 21. Januar 2011

Lesereinspruch
Zu einseitig
Ingo Fischer

Zum Schwerpunktthema „Die Macht der Homo-Lobby“ (JF 3/11)

Es ist verdientsvoll, daß die JUNGE FREIHEIT sich endlich dem Thema „Homo-Lobby“ widmet. Doch kann man sich als Homosexueller des Eindrucks nicht erwehren, daß Sie das Kind mit dem Bade ausschütten: Sie machen es sich zu einfach nur anzuprangern, ohne Alternativen aufzuzeigen!

So will ich etwa die persönliche Integrität Ihres Interviewpartners Mathias von Gersdorff nicht anzweifeln, aber natürlich trifft der Vorwurf der „Homophobie“ auf ihn letztlich zu – wie sollte es auch anders sein, muß er doch als guter Katholik dem Wort der Bibel folgen, die in dieser Frage eindeutig ist.

Bestimmt sind nicht nur etliche langjährige Leser der JF, sondern auch manche ihrer Autoren homosexuell. Es genügt also nicht, das Thema lediglich als Abwehr der linksextremen „Homo-Lobby“ zu behandeln. Die Frage ist eher, wie Homosexualität und eine konservative Wertordnung unter einen Hut gebracht werden können. Solange die JF einen solchen Gegenentwurf schuldig bleibt, braucht sie sich nicht zu wundern, wenn die Mehrheit der Homosexuellen zur „Homo-Lobby“ überläuft.

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