© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/11 21. Januar 2011

Meldungen

Statistiker zählen weniger Deutsche

Wiesbaden. Die Einwohnerzahl Deutschlands ist nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Demnach lebten am Jahresende in Deutschland 81,7 Millionen Menschen und damit 100.000 weniger als im Vorjahr. Grund für den Rückgang ist die im Verhältnis zu den Sterbefällen zu geringe Geburtenzahl. Nach Schätzungen der Statistiker standen im abgelaufenen Jahr 665.000 bis 680.000 Geburten 850.000 bis 860.000 Sterbefällen gegenüber. Das Geburtendefizit, also die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen, betrug 2010 demnach etwa 180.000 bis 195.000 (2009: 189.000). Gleichzeitig sind 2010 mehr Menschen nach Deutschland ein- als ausgewandert. Allerdings konnte durch den positiven Wanderungssaldo von bis zu 100.000 Einwanderern das erwartete Geburtendefizit damit voraussichtlich nicht ausgeglichen werden. Letztmalig wurde im Jahr 2004 mit 83.000 Personen ein ähnlich hoher Wanderungsgewinn festgestellt. In den Jahren 2008 und 2009 wurden sogar Wanderungsverluste von 56.000 sowie 13.000 Personen registriert. (ms)

 

Bundeswehr bereitet Großoffensive vor

Leipzig. Die deutschen Truppen in Afghanistan bereiten sich offenbar auf die Teilnahme an einer neuen Großoffensive gegen die Taliban vor. Diese werde derzeit unter Führung des für den Norden zuständigen Regionalkommandeurs, des deutschen Generalmajors Hans-Werner Fritz für die Zeit unmittelbar nach dem für die kommende Woche geplanten Bundestagsbeschluß über die Mandatsverlängerung vorbereitet, berichtet die Leipziger Volkszeitung. Ziel der Offensive von Bundeswehr, amerikanischen Spezialkräften und afghanischer Armee sei es, die Taliban dauerhaft aus der Region Kundus zu vertreiben. (ms)

 

Ungebrochenes Interesse an Stasi-Akten

Berlin. Auch mehr als 20 Jahre nach dem Ende des SED-Regimes ist das Interesse an den Akten der DDR-Staaatssicherheit ungebrochen. Nach Angaben der Stasi-Unterlagenbehörde sind im vergangenen Jahr 87.514 Anträge auf persönliche Akteneinsicht gestellt worden. „Die Antragszahlen des Jahres 2010 belegen das anhaltend große Interesse an den Stasi-Akten und an der Arbeit der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen“, sagte Behördenchefin Marianne Birthler. Sie hob insbesondere die Zahl der Erstanträge hervor. Mit 54.151 Anträgen machten diese beinahe ein Drittel aus. „Offenbar brauchten viele Menschen den Abstand von 20 Jahren, um in ihre eigene Akte zu sehen“, sagte Birthler. Seit 1991 seien 2,75 Millionen Anträge auf persönliche Akteneinsicht gestellt worden. (ms)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen