© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/11 21. Januar 2011

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Die Macht der Homo-Lobby“, JF 3/11

Keine erfreuliche Perspektive

Danke, daß Sie den Mut haben, dieses Thema einmal auf die Agenda zu setzen! Wer traut sich das denn heute, wo „homophob“ gleich gilt wie rassistisch oder antisemitisch? Die Homosexuellen (und ihre Gender-Mitstreiter) haben früh erkannt, wo die Musik spielt: in Brüssel. So haben sie in jahrelanger Wühlarbeit Verordnungen und Gesetze auf den Weg bringen können, die nie in „offener Feldschlacht“ durchzusetzen gewesen wären. Es sind Tendenzen totalitärer Art, auch das paßt (inzwischen) zu Brüssel.

Schuld sind aber auch die „bürgerlichen“ Parteien, die aus feigem Opportunismus inzwischen jeden Blödsinn durchwinken. Oder haben CDU und FDP in der Regierung etwa den Irsinn des Antidiskrimierungsgesetzes abgeändert, gegen das sie in der Opposition noch so heftig (und zu Recht) gewettert haben? Wer hat denn heute noch den Mut zu behaupten, daß die Mär von den allzu diskriminierten Homosexuellen oder daß ihn dieses ganze Getue auf dem „Christopher Street Day“ anwidere? Ich kenne Homosexuelle, die das alles genauso widerwärtig finden wie ich.

Erst die Islamisierung Deutschlands wird diesem Spuk ein Ende setzen. Das ist aber auch keine erfreuliche Perspektive, weder für die Homosexuellen selbst wie für Deutschland überhaupt.

Dr. Michael Müller, Dortmund

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Der blutige Irrtum“, JF 2/11

Dasein im Ballermann-Reservat

Daß in Deutschland bereits nach 20 Jahren wieder den Kommunisten der Hof gemacht wird – breiter Raum zur Selbstdarstellung in allen Medien –, während man von dem Teil des Volkes, der Deutschland als Nation erhalten will, nicht ein Stück trockenen Brotes nimmt, ist in der zivilisierten Welt ohne Beispiel. Thorsten Hinz – ein Unikat im deutschen Journalismus – wagt sich aus der Deckung, indem er den jeder Diktatur zur Zierde gereichenden § 130 zur Disposition stellt. Indes fristet der desinformierte Michel (polnisches Sprichwort: „Dumm wie ein Deutscher“) sein glückliches Dasein im Ballermann-Reservat. Alles unter dem Motto: Über Mallorca lacht die Sonne, über Deutschland die ganze Welt.

Hardo Obergefell, Duisburg

 

 

Zu: „Ein erschütternder Film“ von Dieter Stein, JF 2/11

Die Unfreiheit Andersdenkender

Alle Jahre wieder in Berlin: Ein gespenstischer Zug von Kommunisten, Linken und leider auch ehemaligen führenden Sozialdemokraten, an der Spitze Oskar Lafontaine, gebeugten Hauptes bei der Kranzniederlegung am „Ehrenmal“ von Rosa Luxemburg. Dabei bekämpfte sie die SPD der damaligen Zeit als Brachialmarxistin so hinterhältig, daß der spätere Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) im Januar 1919 in einem Aufruf gegen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg an das deutsche Volk erklärte: „Die Regierung, die binnen 10 Tagen die freie Entscheidung des Volkes über sein eigenes Schicksal herbeiführen will, soll mit Gewalt gestürzt werden. (...) Wo Spartakus herrscht, ist jede persönliche Freiheit aufgehoben!“ Rosa Luxemburg, deren marxistischer Spartakusbund bedenkenlos Menschen umgebracht hatte, antwortete nur: „Redet nicht! (...) Handelt!“ Bevor Luxemburg andere erschießen lassen konnte, wurde sie selbst erschossen. Da geht der ehemalige SPD-Vorsitzende Lafontaine für eine kommunistische Fanatikerin durchs Feuer, deren erklärtes Zeil die Beseitigung von Friedrich Ebert, August Bebel, der SPD und der gesamten Demokratie gewesen ist!

Joachim Lull, Bad Hersfeld

 

 

Zu: „Massenmord war die Idee“, Interview mit Edvins Snore, JF 2/11

Folgenschwerste Geschichtslüge

Nicht nur Goebbels sah eine Nähe zum Kommunismus. Hitler erklärte in einer öffentlichen Rede im Februar 1941: „Nationalsozialismus und Marxismus sind im Grunde dasselbe“ (Zitat und Quelle: Friedrich A. Hayek, „Der Weg in die Knechtschaft“, 1952). Es ist eine der größten und folgenschwersten Geschichtslügen der Linken nach 1945, den National-Sozialismus von „links“ auf „rechts“ umzudeuten. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben der konservativen Presse und Historiker, diese Geschichtslüge immer wieder zu entlarven und öffentlich zu machen. Dann könnten wir den „Kampf gegen Rechts“ in die richtige Richtung, in einen „Kampf gegen Links“ umkehren.

Dr. Cornelius Junghans, Ulm

 

 

Zu: „Im Zug nach nirgendwo“ von Thorsten Hinz, JF 2/11

Ewig real-existierendes Elend?

Thorsten Hinz hat in seinem Aufmacher vortrefflich den erbärmlichen Zustand des deutschen Patienten diagnostiziert. Es ist die Krankenakte eines Volkes, das bereits seit mehr als 60 Jahren von falschen Freunden „behandelt“ wird. Doch die überaus präzise Analyse von Hinz weist einen eklatanten Mangel auf – den der Perspektivlosigkeit. Zumindest in Blättern wie der JUNGEN FREIHEIT sollte aber darüber nachgedacht werden, ob bei einem Bundestag, in dem die Lebensfragen des deutschen Volkes nicht behandelt werden, Wahlboykott das einzige Mittel des Widerstandes bleiben soll.

Hinz gibt keinen Beleg dafür, daß die Alternativen zu den Systemparteien „noch schlimmer (...) als das real existierende Elend“ sind. Eine unbewiesene Hypothese als Rechtfertigung dafür, daß nationale Kräfte sogar von der JF mit dem Bannstrahl belegt werden? Und das, obwohl beispielsweise im Dresdner Landtag eine rührige nationale Fraktion für frischen Wind und zumindest Offenlegung der größten Mißstände im Land sorgt?! Sieben Landtagswahlen stehen (mindestens) in diesem Jahr noch an. Wer sich da vor der Wahl drückt, votiert nolens volens für das „real existierende Elend“. Wer hingegen etwas ändern will, muß die Alternativen wählen, auch wenn sie nicht ganz dem eigenen Ideal entsprechen sollten und diese weder über die finanziellen, medialen noch personellen Reserven der Systemparteien verfügen.

Dr. Kersten Radzimanowski, Eggersdorf

 

 

Zu: „Freiheit für Schlesien“ von Martin Schmidt, JF 2/11

Deutsches Volkstum neutralisiert

Jerzy Gorzelik ist bekannt für seine oft aggressive Kritik am polnischen Staat, vor allem gegenüber dem zwischen 1945–89. Wesentliche Themen jedoch, die die polnische Staatsräson tangieren würden, werden ausgeklammert. Damit ähnelt er eher einem zweitrangigen Hofnarren als einer Galionsfigur. Die „RAS“-Bewegung kanalisiert und neutralisiert das noch vorhandene schwebende Volkstum (Polonisierung, Mischehen usw.) unter den Oberschlesiern erfolgreich. Unter dem Begriff „Schlesier“ wird das Gewissen beruhigt, die deutsche Kultur der Eltern und Großeltern aufgegeben zu haben. Somit ist „RAS“ und das „Nur-Schlesier-Sein“ lediglich ein Zwischenstopp auf dem Weg zur völligen Polonisierung.

Harald Tiebler, Regensburg

 

 

Zur Meldung: „Grenzzaun soll Flüchtlinge stoppen“, JF 2/11

Auch Griechenland hat Grenzen

Da machen die Griechen Schulden, fälschen Bilanzen und betrügen die ganze Welt, und wir, die Nettozahler der EU, dürfen dafür einstehen und die Schulden bezahlen, niemand regt sich darüber auf. Wenn aber die Griechen einmal eine gute Idee haben, nämlich einen Grenzzaun gegen die überbordende Asylanten-Flut zu errichten, dann regen sich alle Gutmenschen auf.

Dr. Peter Mussi, Klagenfurt/ Österreich

 

 

Zu: „Hauptsache weiblich“ von Paul Leonhard, JF 2/11

Geschlechterungerechtigkeit

Nach dem „Antidiskrimierungsgesetz“ darf niemand aufgrund seines Geschlechts „benachteiligt“ werden. Wenn Frauen aufgrund der Quote jedoch bevorteilt werden, ist dies eine Benachteiligung der Männer; verstößt also gegen dieses Gesetz. Schlußendlich geht es um die simple Frage: „Was ist wichtiger: Geschlechtsteil oder Gehirn?“ – Für wirkliche Leistungsfrauen ist diese Quote eine Beleidigung.

Werner B. Wegmann, Ludwigshafen

 

Wenn Frauen-, dann Elternquote

Wenn schon die EU versucht, eine sanktionsbewehrte Frauenquote durchzusetzen, wäre zumindest in der Politik eine „Elternquote“ angebracht. In der hohen Politik tummeln sich verhältnismäßig zu viele kinderlose Politiker(innen). Frauen und Männer mit Kindern hätten doch  automatisch eine ganz andere Sicht auf die Zukunft.

Hans Joachim Möllner, Wiesbaden

 

„Alte“ Erziehung abtrainieren

In einem Kurs für „Selbstbewußtseinstraining“ einer größeren Institution erlebte ich folgende Übung: Eine Gruppe von Männern und Frauen sollten um die Wette laufen zu einer Tür. Wer als erstes die Tür öffnete, hatte gewonnen. Sie liefen los. Vorne waren ein Mann und eine Frau. Der Mann zögerte, die Frau wurde dadurch „erste“. Nun erklärte der Gruppenleiter (Psychologe) dem Mann, daß er nicht zögern durfte. Sonst könnte er nicht gewinnen. Es gab mir einen Stich ins Herz. Der Mann hatte gezögert, weil er nach der „alten“ Erziehung der Frau den Vortritt geben wollte. Nun wurde es ihm abtrainiert, da er ja mit der Frau „konkurrierte“. Ich habe diese Übung (als einzige) verweigert.

Sabine Kraiß, Würzburg

 

 

Zu: „Was von der Herrlichkeit übrigblieb“ von Paul Leonhard, JF 2/11

Schlesien und das Völkerrecht

Der Beitrag über die nur wenigen Rückkehrversuche in die schlesische Heimat zeigt nicht zuletzt, daß die juristische Sachlage nicht allgemein bewußt ist. Bereits der Beitrag von Karl-Heinz Kuhlmann (JF 46/10), in dessen Überschrift vom „Verzicht auf die deutschen Ostprovinzen als Erfüllung polnischer Träume“ zu lesen war, konnte leicht mißverstanden werden: als ob die Bundesregierung mit dem deutsch-polnischen Grenzvertrag auf das von den Vertriebenen zurückgelassene Privateigentum verzichtet hätte.

Daß sie das weder darf noch kann, hat schon das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in seinem Beschluß vom 26.10.2004 (2 BvR 955/00 und 2 BvR 1038/01) festgestellt. Danach ist die Staatengemeinschaft zur Kooperation verpflichtet, die Völkerrechtsverletzung der Vertreibung (mit Mitteln des Völkerrechts) zu beenden. Darüber hinaus werden die beteiligten Staaten verpflichtet, eine unter Verstoß gegen das zwingende Völkerrecht geschaffene Situation nicht anzuerkennen. Ein Verzicht auf das entzogene Privateigentum würde die Bundesregierung schadensersatzpflichtig gegenüber den Vertriebenen machen.

Horst Schneider, Glinde

 

 

Zu: „Nachtigall im Laufrad“ von Richard Stoltz, JF 2/11

Zucht und Ordnung im Begriff

Die Forscher erschufen nicht, sondern sie züchteten die „Marathonmaus“. Man wäge den Unterschied zwischen erschaffen und züchten! Und man entlasse die „Marathonmaus“ in die Natur! Dann wird man sehen, ob diese Zucht den Daseinskampf besteht.

Dr. Hans Berger, Birsfelden / Schweiz

 

 

Zu: „Ikone einer Generation“ von Silke Lührmann, JF 2/11

Mit Baez und Dylan konservativ

Danke für den Artikel, den ich von der JF als national-konservativer Wochenzeitung nicht erwartet hätte! Als 65jähriger, christlich-konservativer Fan von Joan Baez und Bob Dylan bin ich gewiß, daß Kommunisten und Linksradikale bei beiden keine Chance hatten!

Raimund Winckler, Hamburg

 

 

Zu: „Rückwärts will die Seele fliehen“ von Sebastian Hennig, JF 2/11

Feuilletonistisches Fallbeil

Die letzten Worte Hölderlins in seiner „Germania“-Ode („Und kaum erlaubt, Gestorbene zu wecken“) erhalten heutzutage doppelte Bedeutung: Eine Zeit kultureller Negativauslese gestattet weder zeitgeschichtliche noch kulturelle Rückbesinnung. Durchbricht aber ein Künstler – der sich hohes handwerkliches Können, Schönheit und die Abkehr heutiger Abstraktionsmanie oder Banalsujets auf sein Banner geschrieben hat – wider Erwarten die medialen Sperrzäune mit der üblichen „Zensur des Verschweigens“, so wartet bereits das Beil des feuilletonistischen Scharfrichters auf ihn. Diese Vasallengeschichtsschreibung – besonders krude praktiziert in Deutschland – ist die Folge einer Totalgehirnwäsche und wird als kulturdiktatorischer Tatbestand einer späteren Geschichtsschreibung vorbehalten sein.

Angerer der Ältere, Biburg

 

 

Zum Leserbrief „Existenzrecht: Zu Recht betont“ von Martin Seifert, JF 2/11

Eine Kluft von 26 Jahren

Wenn Leser Seifert schreibt, daß schon 1922 ein jüdischer Staat (Israel) gebildet wurde, dann ist das verfälschte Geschichte. Der Staat Israel entstand erst 1948 nach dem Teilungs-Beschluß der UN.

Dr. Otto Ernst, Leverkusen

 

Über 60 Jahre Vertreibungspraxis

Indirekt plädiert der Autor des Leserbriefes für die Vertreibung der Palästinenser, einen Prozeß, der seit über sechzig Jahren israelische Praxis ist. In seinem 2006 erschienenen Buch „Die ethnische Säuberung Palästinas“ schildert der israelische Autor Ilan Pappe akribisch, wie diese Tragödie sich bis in die Gegenwart fortsetzt – und wie sie einst begann: Noch während des britischen Mandats begannen von jüdischer Seite die Angriffe, durch die elf Stadtviertel und 531 palästinensiche Dörfer zwangsgeräumt und viele dem Erdboden gleichgemacht wurden. Heute bedecken Wälder, Parks und Freizeiteinrichtungen die einstigen Dörfer, und aus den einst 800.000 palästinensischen Flüchtlingen sind – so das Hilfswerk der Vereinten Nationen – 6,4 Millionen geworden.

Henning Hochapfel, Zweibrücken

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