© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/11 04. Februar 2011

Von der Leyen fordert Frauenquote
Fatales Signal
von Birgit Kelle

Jetzt soll also auch in Deutschland die gesetzliche Frauenquote für Vorstände her. Wir lesen viel darüber, daß es wenig Frauen dort gibt, aber nicht warum. Das ist bezeichnend und auch symptomatisch. Denn würden wir über das „Warum“ sprechen, müßten ja die feministischen Eliten ihre Deutungshoheit abgeben und sich endlich den realen Wünschen der Frauen widmen.

Und was wäre das für ein Signal, das wir an unsere Töchter im Land ausgeben: Ihr seid zwar jung, klug und habt die höheren Schulabschlüsse, aber ohne Quote schafft ihr es nicht! Haben wir so wenig Vertrauen in die Frauen selbst? Staatlich verordnete Emanzipation kann nicht funktionieren. Traurig, daß selbst die CDU keine bessere Politik zur Hand hat als die verstaubten Kommunen-Ideen der Grünen.

Vorbilder aus dem Ausland will Ursula von der Leyen jetzt begutachten, hoffentlich schaut sie genau hin. Im Quotenland Norwegen etwa teilen sich lediglich eine Handvoll Frauen – im Volkmund spöttisch „Goldröcke“ genannt –, jede mit zahlreichen Mandaten ausgestattet, die Aufsichtsratsposten, weil sich einfach nicht mehr Norwegerinnen dafür bewerben. Der breiten Masse der Frauen bringt das rein gar nichts, und Arbeitsministerin von der Leyen wäre im übrigen die erste, die derartige Zustände bei der Postenvergabe an Männer kritisieren würde.

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