© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/11 04. Februar 2011

Meldungen

Höhere Inflationsraten auch in der Euro-Zone

Essen. Der Geldpolitik-Experte Ansgar Belke rechnet mit höheren Inflationsraten und wachsendem Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), die Staatsschulden zu monetisieren. „Während die EZB im Dezember 2009 noch einen raschen und entschlossenen Ausstieg aus der unkonventionellen Geldpolitik vermuten ließ, sind diese Erwartungen enttäuscht worden, seit sich die Euro-Krise zugespitzt hat und die EZB beschlossen hat, minderwertige Staatspapiere in ihre Bilanz aufzunehmen“, schrieb der Makroökonomik-Professor von der Universität Duisburg-Essen in der FAZ. Die Euro-Zone sei auf einem direkten Weg in eine Transferunion. „Die EZB kauft Staatsanleihen auf Sekundärmärkten – für schon mehr als 75 Milliarden Euro – und betreibt direkte Subventionierung bestimmter Mitgliedstaaten und deren Banken“, so Belke. Die EZB, der Euro-Rettungsfonds (EFSF) und das EU-Instrument EFSM hätten die Funktion der Kapitalmärkte übernommen. Zusammen mit der expansiven Geld- und Fiskalpolitik in den USA deute dies „auf einen Exit durch Inflation als wahrscheinlichste Lösung“ hin: „Ein erstes Anzeichen hierfür ist das starke Wachstum der globalen Liquidität, das gegenwärtig schon die Rohstoffpreise treibt.“ (fis)

 

Schulden wachsen pro Sekunde um 2.279 Euro

BERLIN. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat am Montag seine Schuldenuhr umgestellt. „Die deutsche Staatsverschuldung wächst in diesem Jahr mit jeder Sekunde um durchschnittlich 2.279 Euro“, mahnte der BdSt-Präsident Karl Heinz Däke. Laut den öffentlichen Planzahlen würden die Kreditmarktschulden des Bundes, der Länder und der Kommunen im Laufe des Jahres um 71,9 Milliarden Euro auf fast 1,79 Billionen Euro steigen. „Die Kreditmarktschulden der öffentlichen Hand kosten in diesem Jahr rund 62 Milliarden Euro Zinsen – Tendenz stark steigend. Das sind 62 Milliarden Belege dafür, wie dringend eine spürbare Haushaltskonsolidierung ist.“ Das Sparpaket der Bundesregierung bestehe 2010 „nur zur Hälfte aus echten Einsparungen und im übrigen aus Steuer- und Abgabenerhöhungen“, kritisierte Däke. (fis)

 

Zahl der Woche

Mit nur 8,42 Millionen verkauften Fahrzeugen war Toyota 2010 erneut der weltgrößte Autohersteller. General Motors kam auf 8,39 Millionen, die Renault-Nissan-Allianz vermeldete 7,28 Millionen Wagen. VW kam nur auf 7,14 Millionen.(Quelle: Herstellerangaben)

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