© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/11 18. Februar 2011

Meldungen

Matussek verteidigt katholische Kirche

WÜRZBURG. In der Debatte um eine Reform der katholischen Kirche hat sich jetzt der Kulturjournalist und Buchautor Matthias Matussek zu Wort gemeldet. „Die Kirche sollte nicht dem Zeitgeist hinterherlaufen. Sie sollte sich auf den Kern des Glaubens besinnen und viel offensiver und selbstbewußter klarmachen, wofür sie steht“, sagte der 56jährige Autor vergangenen Samstag in einem Interview mit der in Würzburg erscheinenden katholischen Tagespost. Er reagierte damit auf das Memorandum „Kirche 2011“ von über 140 Theologieprofessoren, in dem unter anderem die Aufhebung des Zölibats, die Priesterweihe für Frauen und die Beteiligung der Gemeindemitglieder an der Bischofswahl von Bischöfen und Pfarrern gefordert wird (JF 7/11). Für Matussek sollen damit „katholische Kernbestände“ aufgegeben werden. Der Jesuitenzögling sieht darin ein „gezieltes Abrißunternehmen“. Laut Matussek sollte die katholische Kirche ihre Wesenszüge betonen und mehr Wert auf Glaubensverkündigung, Sakramente, Spiritualität und die Liturgie legen. „Ich wünsche mir eine selbstbewußte katholische Kirche, die herzeigt, was sie hat“, sagte er der Tagespost. (tha)

 

Hilfe zur Selbsttötung ist Euthanasie

REHE. Scharfe Kritik am Schweizer Sterbehilfeverein Dignitas hat der britische Arzt und Ethiker John Wyatt geübt. Auf einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Mediziner (ACM), die vom 11. bis 13. Februar in Rehe (Westerwald) stattfand, bezeichnete er die von Dignitas geleistete Hilfe zur Selbsttötung durch einen Medikamentencocktail als Euthanasie: „Das ist die geplante Ermordung von Menschen, deren Leben als nicht mehr lebenswert angesehen wird.“ Ärzte, die Hilfe zum Selbstmord leisteten, verstießen gegen den Eid des Hippokrates (460–370 v. Chr.), der ersten grundlegenden Formulierung einer ärztlichen Ethik. „Wir sollen das Leben schützen und es nicht zerstören“, sagte Wyatt. Bei dem Treffen mit 250 Besuchern – meist Ärzten und Medizinstudenten – verwies er auf Studien in Großbritannien, wonach 67 Prozent aller Bürger Angst vor dem Sterben haben. Durch die Öffentlichkeitsarbeit von Dignitas – der Verein beschäftigt in Großbritannien zwölf hauptamtliche Mitarbeiter – sähen immer mehr Menschen einen Ausweg darin, ihr Leben aus eigener Entscheidung zu beenden. Sie fahren in die Schweiz und töten sich dort mit Hilfe der Dignitas-Ärzte, worüber die Presse in Großbritannien anschließend breit berichtet. Dies sei kein „begleitetes Sterben“, so Wyatt, „sondern medizinischer Mord“. Dignitas unterhält seit sechs Jahren auch eine Zweigstelle in Hannover. Nach Wyatts Worten gibt es in christlichen Kulturen keine Verherrlichung des Selbstmordes. Er hat die Bewegung „Care not Killing! (Umsorgen – nicht töten) gegründet. (idea)

 

Angerer der Ältere gewinnt Trophäe

LE MONT-DORE. Der Architekt, Bildhauer und Kunstmaler Angerer der Ältere hat im zentralfranzösischen Le Mont-Dore bei der SAFE 2011 die Trophäe des besten Werks erhalten. Die SAFE (Salon de l’Art Fantastique Européen) ist die renommierteste Ausstellung der Surrealisten in Europa. Sie stand dieses Jahr unter dem Generalthema „Vulkane“. Die Laudatio auf den 1938 in Bad Reichenhall geborenen Angere hielt Louis Giscard d’Estaing, Sohn des Ex-Präsidenten. Eine siebenköpfige Jury hatte die besten Werke bestimmt. (tha)

 

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