© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/11 18. Februar 2011

Meldungen

Netz: Mehr Raubkopien, mehr Abmahnungen

NEW YORK. 23,8 Prozent des Datenverkehrs im Internet haben mit Raubkopien zu tun. Das ist das Ergebnis einer Studie, die vom Marktforschungsunternehmen Envisional im Auftrag des Medienkonzerns NBC Universal erstellt worden ist. Unterdessen nimmt aber auch der Druck auf Internetnutzer zu, die Dateien über das Netz austauschen: Wie jetzt bekannt wurde, ist die Zahl der Abmahnungen in Deutschland gegen angebliche Urheberrechtsverletzer 2010 um dreißig Prozent gestiegen. Das teilte der Verein gegen den Abmahnwahn mit, der 575.800 Abmahnungen registriert hat. Ein Großteil dieser Abmahnungen werde von nur fünf Großkanzleien verschickt, die sich auf dieses „Geschäft“ spezialisiert haben, berichtet der Verein. (rg)

„Welt online“ schränkt Kommentarfunktion ein

berlin. Die Internetseite der Tageszeitung Die Welt hat die Kommentarfunktion stark eingeschränkt. Seit der vergangenen Woche können nur noch registrierte Facebook- und Twitter-Mitglieder Einträge verfassen, die sofort angezeigt werden. Die Beiträge aller anderen Internetnutzer werden nach Durchsicht freigeschaltet. Bislang konnte dort jeder anonym kommentieren. Doch solche Freiräume verschwinden zusehends. Erst zum Jahreswechsel hatte das Magazin Eigentümlich frei die Kommentarfunktion auf seiner Netzseite ganz abgeschafft. (rg)

„Preußische Allgemeine“ sucht Chefredakteur

Hamburg In ungewohnt kühlem Ton und völlig überraschend hat sich die Preußische Allgemeine in der Vorwoche von ihrem Chefredakteur verabschiedet. Konrad Badenheuer geht in Elterngeldzeit. „Er hat einen Rechtsanspruch auf diese Elternzeit, deshalb ist ein kritisches Hinterfragen fruchtlos“, heißt es in der Mitteilung des früheren Chefs der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm von Gottberg, der nun selbst provisorisch die Chefredaktion übernimmt. Wie die JF erfahren hat, gilt es als unwahrscheinlich, daß Badenheuer im Juli zurückkehrt, wenn seine Auszeit offiziell endet. Dem Vernehmen nach steht bei der aus dem Ostpreußenblatt hervorgegangenen Wochenzeitung jetzt die Suche nach einem geeigneten Nachfolger an. (rg)