© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/11 18. März 2011

Brandanschlag auf Burschenschaft
Wachsende Gefahr
Von Marcus Schmidt

In Göttingen haben Unbekannte nachts vor dem Eingang des Hauses einer Burschenschaft zwei Tonnen mit Altpapier angezündet. Wäre das Feuer nicht durch einen Zufall rechtzeitig bemerkt worden, hätten neun Menschen sterben können. Auch wenn die Polizei noch im dunkeln tappt, gehört nicht viel Phantasie dazu, die Täter in der linksextremistischen Szene zu vermuten. Nicht nur in der traditionell linken Universitätsstadt Göttingen steigt seit Jahren die Zahl der gewaltsamen Übergriffe von Linksextremisten auf Studentenverbindungen. Die Öffentlichkeit nimmt davon jedoch meist keine Notiz. So auch im aktuellen Fall: Über Göttingen hinaus fand der Brandanschlag in den Medien so gut wie keine Erwähnung.

Man stelle sich dagegen vor, die Mülltonnen wären nicht vor einem Verbindungshaus, sondern vor einem linken „Jugendzentrum“ oder gar vor einem Asylbewerberheim angezündet worden. Sofort wäre die eingespielte bundesdeutsche Empörungsmaschinerie mit Claudia Roth an der Spitze angelaufen, und vermutlich wäre die medial verstärkte  Aufregung in der Bewilligung weiterer Gelder für den „Kampf gegen Rechts“ gemündet. Der Brandanschlag in Göttingen und das Schweigen der Öffentlichkeit zeigen daher einmal mehr, daß der Linksextremismus in Deutschland noch immer nicht als das begriffen wird, was er ist: eine Gefahr für unser Gemeinwesen.

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