© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/11 25. März 2011
Abtreibungszahlen Das Statistische Bundesamt hat für das vergangene Jahr 110.400 gemeldete Abtreibungen bekanntgegeben. Nach belastbaren Schätzungen liegt ihre Zahl tatsächlich wohl bei über 200.000. Eine grundlegende Wahrheit hinter dieser Statistik gerät immer mehr aus dem Blick: Keine Frau treibt gerne ab. Viel mehr als eine Abtreibung wünscht sie sich Umstände, die ihr ein Ja zu ihrem Baby ermöglichen. Deswegen geht auch das Gerede von Entscheidungsfreiheit fehl. Ohne Alternative gibt es keine Wahl und ohne Wahl keine Entscheidungsfreiheit. Wer diese simple Tatsache ignoriert und Neutralität zum höchsten Maßstab der Beratung erklärt, läßt die Frau in Wirklichkeit mit ihrem Problem sitzen. Ebenso geht der Streit um Definitionen an der Wirklichkeit der Frauen vorbei. Ist das ein Zellhaufen oder ein Baby? ist eine Frage für den grünen Tisch. Die Betroffene fragt: Bekomme ich mein Baby oder nicht? Ernstgemeinte Konfliktberatung kann deshalb nur bedeuten: Lösungsorientiert beraten, konkret helfen, Alternativen schaffen und ein Leben mit Kind ermöglichen. Das Phänomen der Massenabtreibung in Deutschland ist im Grunde genommen eine massenhafte unterlassene Hilfeleistung. Kristijan Aufiero ist Vorsitzender der Lebensschutzorganisation Pro Femina www.1000plus.de |