© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/11 01. April 2011

Meldungen

Ausschluß der Haftung im Katastrophenfall

MÜNCHEN. Das Ifo-Institut sieht Parallelen zwischen der Atomkatastrophe in Japan und der Weltfinanzkrise. Die Krisenbanken und der Kernkraftbetreiber Tepco hätten eines gemein: „Sie sind Kapitalgesellschaften mit beschränkter Haftung, deren Eigenkapital viel zu klein ist, um die im Katastrophenfall auftretenden Schäden zu decken. Tepco hat gerade mal 22 Milliarden Euro, einen Bruchteil der möglichen materiellen Schäden, von den Verlusten an Leib und Leben ganz zu schweigen“, erklärte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn in der Wirtschaftswoche. Im Normalbetrieb mache man gute Gewinne, schütze diese durch Ausschüttung an die Aktionäre sogleich vor der Haftung und überlasse das Unternehmen dann in der Katastrophe seinem Schicksal, erläuterte Sinn. „Warum in teure Schutztechnologien investieren oder auf riskante, aber lukrative Kreditgeschäfte verzichten, wenn man so im unwahrscheinlichen Katastrophenfall nur Schäden reduziert, die man mangels haftenden Eigenkapitals ohnehin nicht tragen muß?“ Der mangels Masse mögliche Ausschluß der Haftung im Katastrophenfall führe zur Nachlässigkeit beim Umgang mit der Gefahr: „Der japanische Kraftwerksbetreiber betrieb kein anderes Glücksspiel als die US-Investmentbanken.“ (fis)

 

E10 hat eine schlechtere Umweltbilanz als Super

KASSEL. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) hat der neue Biosprit E10 eine schlechtere Umweltbilanz als das bisherige Superbenzin. Bezüglich der Analyse der sogenannten Kohlendioxid-Pfade sei das Superbenzin mit zehn Prozent Agraralkoholbeimischung insgesamt sogar umweltschädlicher als herkömmlicher Kraftstoff (JF 51/10). Grund dafür seien die zusätzlichen Aufwendungen und Produktionsschritte bei E10 in den Raffinerien, erklärte der IWES-Wissenschaftler Uwe Krengel. Eine E10-Alternative könne Autogas (LPG) sei. Es reduziere den CO2-Ausstoß durchschnittlich um 14,6 Prozent, wenn man die gesamte Kette von der Quelle bis zum Rad betrachtet, so Thomas Heinze, Automobilexperte an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW). (fis)

 

Zahl der Woche

Um 11,9 Prozent sind im Februar die Einfuhrpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Große Preissprünge gab es bei Eisenerz (+89 Prozent), Nickel (+45), Kupfer (+41), Düngemitteln (+38) und Aluminium (+23)sowie bei Rohkaffee (+76) und Getreide (+72). (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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