© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/11 01. April 2011

Meldungen

Risiko Übergewicht mit Migrationshintergrund

STUTTGART. Nach einer Studie des Bremer Gesundheitsamts, die Eßverhalten, Diätgewohnheiten und Körperselbstwahrnehmung von 600 Schülern zwischen 13 und 15 Jahren untersuchte, kommt auf die Solidargemeinschaft der Krankenversicherten ein gesundheitspolitisches Problem erster Güte zu. Ein Fünftel der Schüler waren übergewichtig, zehn Prozent sogar „adipös“ (verfettet). 15 Prozent litten unter gestörtem Eßverhalten. Unter diesen gefährdeten Probanden wiesen fast 40 Prozent einen Migrationshintergrund auf. Bekannt sei dieses Phänomen aus bundesweit erhobenen Schuleingangsuntersuchungen, wonach überwiegend Kinder türkischer oder südeuropäischer Herkunft übergewichtig seien. Erklären lasse sich dies mit sozialen und kulturellen Einflüssen, vielleicht müsse auch eine „genetische Disposition“ angenommen werden. Inzwischen versuche eine gemeinsame Initiative der Bundesministerien für Familie, Gesundheit und Bildung unter der Parole „Leben hat Gewicht“ gegenzusteuern (Das Gesundheitswesen, 2/2011). (wm)

 

Europas Energiewende: Strom aus der Sahara

WEINHEIM. Eine Solarstrom-Studie von Franz Trieb, Systemanalytiker am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dürfte mit gestiegener Aufmerksamkeit rechnen. Nach dem in Japan eingeläuteten „Ende des Atomzeitalters“ (Der Spiegel) soll „Strom aus der Wüste“ den Europäern eine sonnige Zukunft bringen. Trieb präsentiert den neuesten Stand des Projekts „Desertec“ (JF 34/10), für das 2012 ein Investitionsplan vorliegen soll. Dann könne – Stabilität in Nordafrika vorausgesetzt – die Sahara mit einem Netz von Solarkraftwerken überzogen werden. Zusammen mit Solar-, Wind- und Wasserkraftwerken in Südeuropa würden sie nicht nur den Energiebedarf der Mittelmeerregion bis 2050 decken, sondern auch 20 Prozent des Strombedarfs jenseits der Alpen liefern. Zusammen mit Geothermie, Biomasse, Wind- und Wasserkraft lasse sich der Anteil erneuerbarer Energien von derzeit 20 auf 80 Prozent steigern (Physik in unserer Zeit, 2/2011). (wm)

 

Straßenbeleuchtung im sparsamen Ökodesign

FRANKFURT. Einer Studie der Beratungsgesellschaft PwC zufolge zahlen sich Neuinvestitionen in die Straßenbeleuchtung aus. Durch intelligente Lichtkonzepte ließen sich jährlich 100 Millionen Euro Energiekosten einsparen. Mit der kompletten Umstellung auf künftige LED-Technik könnten die Stromkosten für 1,6 Millionen deutsche Straßenlaternen halbiert werden. Nach der Ökodesign-Richtlinie der EU dürfen ineffiziente Leuchtmittel ab 2015 nicht mehr hergestellt werden (Kommunalwirtschaft, 1/2011). (wm)

 

Erkenntnis

„Die existierenden wissenschaftlichen Begriffe passen jeweils nur zu einem sehr begrenzten Teil der Wirklichkeit, und der andere Teil, der noch nicht verstanden ist, bleibt unendlich.“

Werner Heisenberg (1901–1976), deutscher Physiker, Nobelpreisträger

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