© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/11 15. April 2011

Meldungen

FPÖ kritisiert geplante Umbettung Nowotnys

Wien. Mit Empörung hat der Vorsitzende der Wiener FPÖ, Johann Gudenus, auf die Umbettungspläne für das Grab des österreichischen Jagdfliegers Walter Nowotny auf dem Wiener Zentralfriedhof reagiert. In einem offenen Brief an Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) kritisierte er die „Störung der Totenruhe“ und  appellierte, endlich die „unwürdige Verfolgung“ des Weltkriegspiloten zu beenden. Nowotny wurde am 8. November 1944 bei der Rückkehr von einem Feindflug gegen eine alliierte B-17-Bomberstaffel abgeschossen. Wegen seiner Verdienste wurde er in einem Ehrengrab der Stadt Wien beerdigt. Nach einer Kampagne wurde der Nowotny-Ruhestätte im Jahr 2003 vom Wiener Gemeinderat der Ehrengrabstatus aberkannt. Im Januar wurde das Grab mit roter Farbe beschmiert (JF 6/11). (ctw)

 

Holland: Schächtverbot provoziert Proteste

Amsterdam. Jüdische und muslimische Verbände haben in den Niederlanden gegen ein geplantes Schächtverbot protestiert. Der Sprecher der Vereinigung der Jüdischen Gemeinden in den Niederlanden, Ruben Vis, warnte nach einem Bericht der jüdischen Nachrichtenagentur European Jewish Press vor der Einschränkung der Religionsfreiheit. Hintergrund ist ein Gesetzantrag der Tierschutzpartei im Parlament, wonach das Schächten, also das betäubungslose Ausbluten des Tiers, verboten werden soll. Da sowohl die Sozialisten als auch Geert Wilders’ Partei für die Freiheit signalisiert haben, die Initiative der Tierschutzpartei zu unterstützen, ist ein baldiger Beschluß wahrscheinlich. Während die regierenden Christdemokraten das Vorhaben aus Sorge um den toleranten Ruf des Landes ablehnen, habe der liberale Koalitionspartner bislang noch keine Stellung bezogen. (krk)

 

Burkas in Frankreich ab sofort verboten

PARIS. In Frankreich ist am 11. April das heftig diskutierte Burkaverbot in Kraft getreten. Frauen, die in öffentlichen Gebäuden oder auf Plätzen gegen das neue Gesetz verstoßen, müssen künftig bis zu 150 Euro Strafe zahlen und im Wiederholungsfall an einem Kurs für Staatsbürgerkunde teilnehmen. Männern, die eine Frau zum Tragen einer Ganzkörperverschleierung zwingen, droht ein Jahr Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu 30.000 Euro. Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatte das Verbot vor knapp einem Jahr angestoßen. „Die Burka ist kein religiöses Zeichen, sondern ein Zeichen der Unterwerfung.“ Sie sei deswegen in Frankreich nicht willkommen, begründete er seine Initiative im April 2010. Menschenrechtsorganisationen hatten das Gesetz dagegen im Vorfeld scharf kritisiert. (ho)

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