© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/11 15. April 2011

Meldungen

Frauenquote in Firmen diskriminiert Männer

Düsseldorf. Ein Frauenanteil von 30 bis 40 Prozent in Führungspositionen der Wirtschaft ist nicht nur unrealisitisch, sondern könnte auch zu einer Diskriminierung von Männern führen. Das beklagte der Aufsichtsratschef der Deutschen Börse, Manfred Gentz, in der Wirtschaftswoche. So seien Frauen auf den Empfehlungslisten der Personalvermittler bereits in der Überzahl, selbst besser qualifizierte Männer hätten nur noch eine Alibifunktion. „Das könnte man als umgekehrte Diskriminierung bezeichnen – und ist rechtlich nicht in Ordnung“, erklärte Gentz, der auch Mitglied in der sogenannten Deutschen Corporate Governance Kommission ist. Der frühere Daimler-Vorstand glaubt, daß sich demnächst die Diskussion über ähnliche Regelungen für Homosexuelle oder Zuwanderer verstärken dürfte. (cs)

 

Deutsche Löhne im Euro-Pleitestaat Irland

WIESBADEN. Die Arbeitskosten in der deutschen Privatwirtschaft liegen mit durchschnittlich 29,20 Euro pro Stunde im EU-Mittelfeld. Die höchsten Lohn- und Lohnnebenkosten verzeichnete die Energiewirtschaft (44,50 Euro) und die vom Steuerzahler gestützte deutsche Finanzbranche (43,70). Die niedrigsten Kosten hatte das Gastgewerbe (14,30). EU-Hochlohnländer sind laut einer Analyse des Statistischen Bundesamtes Dänemark (37,60 Euro), Belgien (37,20), Schweden (35,90), Frankreich (33,10), Luxemburg (32,80) und die Niederlande (30,40). In Finnland (28,90) und Österreich (28,00) wurden 2010 ähnlich hohe Arbeitskosten bezahlt wie im Euro-Pleitestaat Irland (27,60). In dem ebenfalls unter den Euro-Rettungsschirm geflüchteten Griechenland (17,50) und in Portugal (12,00) wurden etwa doppelt so hohe Löhne gezahlt wie in den Nicht-Euro-Ländern Ungarn (7,30) oder Polen (7,00). Am billigsten ist Arbeit in Rumänien (4,20) und Bulgarien (3,10). (fis)

 

Isländer wollen nicht für Pleitebanken haften

Reykjavík. Die Isländer haben zum zweiten Mal in einer Volksabstimmung eine Haftung für die Schulden ihrer notverstaatlichten Pleitebanken abgelehnt. Fast 60 Prozent der Wähler lehnten am Wochenende ein Milliarden-Abkommen ab, das die Entschädigung von britischen und niederländischen Anlegern der Icesave-Bank vorsah. Großbritannien und die Niederlande hatten vor dem Referendum gedroht, den von der isländischen Regierung angestrebten EU-Beitritt zu blockieren. (fis)

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