© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/11 15. April 2011

Integrationsdebatte: Weiterungen zu Sarrazins Thesen
„Harte Hand“ statt Islamkonferenz
(ob)

Thilo Sarrazins Wirkung ist ungebrochen. Abzulesen am hohen Ausstoß politologischer Aufsätze, deren Verfasser sich mit „Widerlegungen“ abstrampeln. Und abzulesen an Wortmeldungen, die das multikulturelle Migrationsprojekt für gescheitert erklären. Die türkische Publizistin Serap Cileli spitzt im Interview zur Integrationsdebatte (Politische Studien, Heft 435/2011) einige von Sarrazins Thesen sogar noch zu. So rät sie der Bundesregierung, endlich die Islamkonferenz zu beenden. Dies sei eine „reine Showveranstaltung“, ein fruchtloser Dialog mit jenen radikalen Islamfunktionären, die seit fünfzig Jahren „die Integration von Muslimen hier immer gebremst haben“. Der Kotau des Bundespräsidenten, der Islam sei ein Teil Deutschlands, bekunde „Unwissenheit über diese Religion“. Die erpresserische Propaganda über vermeintliche deutsche Ausländerfeindlichkeit müsse man kühl mit der Darstellung türkischer Verhältnisse kontern. Erst in der Türkei erfahre man, „was Ausländerfeindlichkeit und Nationalismus wirklich bedeuten“. Deutsche Integrationspolitik verlange nicht Unterwürfigkeit, sondern eine „harte Hand“. Deshalb sollte man jugendliche Intensivtäter abschieben, die Kindergartenpflicht exekutieren, die Prävention in der Schule ausbauen, für verweigerte Integrationspflichten „Kindergeld, Sozialhilfe streichen, Hartz IV streichen“. www.hss.de

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