© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/11 06. Mai 2011

Jahrbuch Preußenland: Neue Zeitschrift zur Preußenforschung
Zum Debüt vorwiegend Miszellen
 (ob)

Nach dem Rezept „Aus zwei mach eins“ sind die Beiträge zur Geschichte Westpreußens sowie Preußenland, das seit 1963 erscheinende Mitteilungsblatt der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, zu einer neuen Zeitschrift unter dem Titel Jahrbuch Preußenland (Neue Folge 1, 2010) verschmolzen. Der erste, knapp 200 Seiten umfassende Band bietet zur schnellen Orientierung auch über die polnische und litauische Historiographie einen großzügigen Besprechungsteil, bleibt aber ansonsten beim Debüt zu sehr im Mikrologischen von Miszellen zur ost- und westpreußischen Geschichte der Frühen Neuzeit stecken. Eine Ausnahme macht der Aufsatz des pensionierten Staatsarchivars Stefan Hartmann. Er bilanziert das nach 25 Jahren abgeschlossene Unternehmen, einen Teil des Briefarchivs Herzog Albrechts von Preußen (1490–1568) in Regestenform der Forschung zugänglich zu machen. Hartmann nimmt damit ein Drittel des Aufsatzteils ein. Die siebenbändige Regestierung erschließt die Beziehungen Albrechts, der den Ordensstaat 1525 in ein weltliches Herzogtum verwandelte und zu einem Kernland der Reformation formte, mit dem ebenfalls lutherischen Livland. Aus Hartmanns Sicht hat sich die Mühe gelohnt, da sie wertvolle Aufschlüsse über die internationale Politik im Ostseeraum des 16. Jahrhunderts vermittle.  www.hiko-owp.de

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