© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/11 06. Mai 2011

Meldungen

Vertreibung: Deutsche Opferzahlen minimalisiert

SEEELZE. Handreichungen für den Geschichtslehrer in Sachen „ethnische Säuberungen“ bietet das jüngste Doppelheft von Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (3-4/2011). Betreibt das Gros der Beiträger die übliche semantische Vernebelung, die Flucht, Vertreibung und Massenmord zwischen 1944 und 1948 zur „Zwangsmigration“ der Deutschen verharmlost, fällt Peter Haslinger selbst in diesem politisch korrekten Umfeld durch forcierten geschichtsklitternden Ehrgeiz auf. In seiner Bilanz der öffentlichen Kontroversen über Flucht und Vertreibung nach 1990 mokiert er sich darüber, daß Polen und Tschechien immer noch als „Vertreiberstaaten“ herabgesetzt würden. Auch gefalle sich der Bund der Vertriebenen im „Maximalismus der Opferzahlen“. Dabei stehe fest, nicht zwei Millionen, sondern „nur“ 400.000 Tote hätte die „Zwangsmigration“ aus den preußischen Ostprovinzen gefordert. Von den Sudetendeutschen seien „letztendlich“ 30.000 und nicht die landsmannschaftlich kolportierten 250.000 tschechischem Furor zum Opfer gefallen. Im übrigen müsse man berücksichtigen, daß „Hunderttausende“ deshalb ihr Leben verloren, weil sie ihre Evakuierungsbefehle zu spät erhielten. Dazu, so der Minimalist Haslinger im Fahrwasser des sich nahe an der Leugnung der Vertreibung bewegenden Oldenburger Historikers Hans Henning Hahn, sollte man Verluste durch „Erfrieren und tödlich verlaufende Krankheitsfälle“ beachten. (ob)    www.friedrich-verlag.de

Politik und Militär würdigen Mölders-Witwe

STARNBErg. Am 21. April verstarb Luise Petzold-Mölders in Starnberg im Alter von 98 Jahren. Sie war die Witwe des populären und hochdekorierten Jagdfliegers Werner Mölders (1913–1941). An der Trauerfeier in Gauting nahmen unter anderem der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung Christian Schmidt (CDU) sowie Oberst Andreas Pfeiffer, Kommodore des Jagdgeschwaders 74 in Neuburg an der Donau teil. Dieses Luftwaffengeschwader trug 1973 bis 2005 den Traditionsnamen Werner Mölders. Der damalige Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hatte auf Initiative von Linkspartei und Grünen wegen dessen Mitgliedschaft in der im spanischen Bürgerkrieg kämpfenden Legion Condor die Traditionspflege beendet, was zu anhaltenden Protesten im Offizierskorps der Luftwaffe führte. (bä)

Erste Sätze

Mein Lieber, setze Dich zu mir.

Werner Bergengruen: Der Tod von Reval. Hamburg 1939

Historisches Kalenderblatt

10. Mai 1871: Der auf dem Vorfrieden von Versailles vom 26. Februar basierende Friede von Frankfurt beendet den Deutsch-Französischen Krieg. Frankreich muß das Elsaß und Teile Lothringens abtreten und fünf Milliarden Goldfranken Reparation zahlen.