© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/11 13. Mai 2011

Einwandererquote in der SPD
Genosse Mihigru
von Christian Vollradt

Fünfzehn Prozent aller Mitglieder in den Führungsgremien der Bundespartei sollen künftig einen „Migrationshintergrund“ haben. So hat es der SPD-Vorstand am Montag beschlossen. Spötter unken schon, dies sei das sprichwörtliche Zuckerbrot für den linken Flügel, der noch immer nicht fassen kann, wie leicht seinem innerparteilichen Lieblingsfeind Thilo Sarrazin der Bestandsschutz für sein Mitgliedsbuch gemacht worden war.

Die Frauenquote ist längst kein Aufreger mehr, jetzt muß eben die Migrantenquote für Furore sorgen; inhaltlich und hinsichtlich ihrer Ergebnisse steht es für die Genossen ja wahrlich nicht zum besten. Angeblich entspricht der avisierte Prozentsatz dem der SPD-Mitglieder mit Einwanderungshintergrund. Weil der jedoch nicht genau definiert ist, lehnen sich Sigmar Gabriel und Konsorten an die Definition des Statistischen Bundesamtes an, die Personen bis in die dritte Generation umfaßt. Leichter erfüllbar wird die Quote vor allem, weil die Behörde ungeachtet von Herkunft oder Staatsangehörigkeit alle diejenigen als „Zuwanderer“ definiert, die seit 1950 nach Deutschland kamen – also auch alle (Spät-)Aussiedler.

Übrigens: Der Wandel von einer früheren Arbeiter- in eine Beamten- und Öffentliche-Dienst-Partei ist den Sozialdemokraten ganz ohne Quote gelungen.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen