© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/11 13. Mai 2011

Aufgeschnappt
Religiöse Handlungen
Matthias Bäkermann

Die Frohe Botschaft des neuen Geschäftsführers des „Bayerischen Bündnisses für Toleranz“ dürfte den Gläubigen Hoffnung stiften. So registriert Martin Becher mittlerweile „in den Medien eine gewisse Sensibilität und Wachheit, über Rechtsextremismus zu berichten“, wie das Münchner Kirchenradio den 50jährige Pädagogen wiedergibt. Doch nicht rechtsextremer Terror sei gefährlich, bereits „bestimmte fremdenfeindliche Einstellungen seien problematisch“, so Becher. Deshalb hätten die katholische und evangelische Kirche „den besonderen Auftrag“, mit der 2005 ins Leben gerufenen Bad Alexandersbader Projektstelle gegen Rechtsextremismus gegen diese Tendenzen die Wachsamkeit zu stärken.

Für diese zentrale Aufgabe wurde Becher nun mit höchsten kirchlichen Weihen gewappnet. Bei einem ökumenischen Gottesdienst zur offiziellen Amtseinführung von Becher am vergangenen Sonntag in der Münchner Dreifaltigkeitskirche spendeten sowohl der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich wie sein katholischer Amtsbruder Reinhard Kardinal Marx ihren Segen. Als Vertreter der Politik lauschten Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) wie auch Kulturstaatssekretär Thomas Kreuzer (CSU) den mahnenden Worten in der Predigt Friedrichs: „Den Geboten Gottes zu folgen, bedeutet sich gegen den Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft zu stellen.“

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