© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/11 20. Mai 2011

Meldungen

Teilwahlen: Niederlagen für Berlusconi-Lager

MAILAND. Bei den Teilkommunalwahlen in Italien haben die Parteien der Regierungskoalition von Silvio Berlusconi Stimmenverluste erlitten. In Mailand muß Bürgermeisterin Letizia Moratti am 29./30. Mai in die Stichwahl gegen den Postkommunisten Giuliano Pisapia. Ihr Bündnis aus Berlusconis PdL und der Lega Nord sowie zehn weiteren Listen kam auf 41,6 Prozent, Pisapias Linksblock auf 48 Prozent. Manfredi Palmeri, der vom Block des Ex-Faschisten Gianfranco Fini und den Christdemokraten unterstützt wurde, erhielt 5,5 Prozent. In Turin wurde der Postkommunist Piero Fassino mit 56,7 Prozent schon in der ersten Runde als Bürgermeister gewählt, in Bologna schaffte dies der vom Linksbündnis unterstützte Philosophieprofessor Virginio Merola. In Kleinstädten wie Catanzaro, Caserta und Latina, den Provinzen Treviso und Campobasso sowie der Region Kalabrien siegten Kandidaten des Regierungslagers bereits im ersten Wahlgang. (fis)

 

Ägypten: Christliche Kopten unter Druck

KAIRO. Die Unruhen zwischen Kopten und Muslimen in Kairo halten an. Bei den blutigen Straßenschlachten am Wochenende erlitten 65 Menschen schwere Verletzungen. Die christliche Minderheit beklagt, daß sich die Polizei auf die Seite der muslimischen Gewalttäter stelle und die Armee zuschaue. Indes rief das Oberhaupt der koptischen Kirche, Patriarch Shenouda III. die Christen auf, die Demonstrationen unverzüglich abzubrechen, um die Situation nicht weiter anzuheizen. Hintergrund der Gewalt ist eine Sitzblockade koptischer Christen vor dem Gebäude des Staatsfernsehens. Seit Tagen protestieren sie gegen die zunehmende Unterdrückung und einen Angriff auf zwei Kirchen im Stadtteil Imbaba Anfang Mai, bei dem 15 Menschen getötet und über 200 verletzt wurden. Die islamischen Angreifer hatten damals angegeben, eine Frau aus einer Kirche befreien zu wollen, die zum Islam konvertiert sei. (cs)

 

Belgien: Sozialist soll Regierung bilden

BRÜSSEL. Der Parteichef der frankophonen Sozialisten, Elio Di Rupo, ist vom belgischen König Albert II. damit beauftragt worden, eine Koalition zusammenzustellen und eine Regierung zu bilden. Knapp ein Jahr nach den Parlamentswahlen besteht also die Chance auf eine Wende im regierungslosen Belgien. Medienberichten zufolge favorisiert Di Rupo eine Koalition unter Einbeziehung der flämischen Sozialisten SP.A. Dies hatte die national-konservative Neue Flämische Allianz (N-VA), die bei der Parlamentswahl 2010 zweitstärkste Kraft wurde, bis dato abgelehnt. Dennoch zeigt sich der sozialistische Wallone optimistisch und erklärte „alles Menschenmögliche“ zu tun. (ctw)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen