© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/11 27. Mai 2011

Warten auf Europa
Christenverfolgung: Angriffe auf Kopten in Ägypten
Asfa-Wossen Asserate

Die Gewalt reißt nicht ab, furchtbare Dinge geschehen. Seit dem spektakulären Anschlag auf die Sankt-Markus-Kirche in Kairo am Neujahrstag mit 21 Toten werden in Ägypten immer wieder Christen ermordet, selbst Priester und Mönche. Extremistische Kräfte nutzen die Situation aus und gefährden den „Arabischen Frühling“, den allerdings nicht nur der Maghreb erlebt, sondern der inzwischen auch südlich der Sahara dämmert, nur berichten die Medien darüber nichts.

Inzwischen lebt die zehn Millionen Mitglieder zählende koptisch-ägyptische Gemeinde, die im übrigen älter als die der Christen in Europa ist, in Angst. Der Westen muß ihre bedrohliche Lage endlich auf die Tagesordnung bringen! Nicht nur, weil das Ausbleiben der Solidarität eine Enttäuschung für unsere christlichen Brüder in Afrika ist, es ist auch ein Fanal für Europa. Denn es offenbart, daß der Alte Kontinent seine Religion vergessen hat: Heute holen die Kirchen bereits christliche Priester aus Afrika und Asien, um die Europäer wieder das Christentum zu lehren. Europa ruht auf zwei Pfeilern, Hellas und Golgatha – wenn es einen davon vergißt, wer soll Europa dann noch ernst nehmen? Die Welt wartet darauf, daß Europa sich erklärt!

 

Prinz Asfa-Wossen Asserate ist der Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie und bekannt durch seinen Bestseller „Manieren“

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