© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/11 27. Mai 2011

Ein starkes Netz von Freunden
Die Finanzierung der JF: Über 5.000 Leser engagieren sich für „ihre Zeitung“ als Förderer

Die JUNGE FREIHEIT begann als Projekt von Studenten – mit viel Idealismus, aber mit wenig Geld. Um den Wochenzeitungsstart 1994 zu finanzieren, wurde eine Kommanditgesellschaft gegründet. Viele engagierte Leser erwarben Anteile. Inzwischen sind es über 300 Gesellschafter – vom Studenten bis zum Rechtsanwalt –, die sich der Sache der JF verpflichtet fühlen und insgesamt über zwei Millionen Euro als Kapitalbasis eingebracht haben. Für den Oberst a.D. Fritz Zwicknagl beispielswiese war die Sache von Anfang an klar – er folgte dem Aufruf der JUNGEN FREIHEIT  und sagte: „Ja, ich werde Kommanditist! Ich will einen oder mehrere Anteile an der Kommanditgesellschaft zeichnen. Senden Sie mir dazu unverbindlich Ihre Broschüre zu!“

 Gesellschafter der Kommanditgesellschaft treffen sich alljährlich im Verlagssitz, um über den Jahresabschluß zu entscheiden. Sie diskutieren und bewerten das vergangene Geschäftsjahr und nehmen besonderen Anteil an der weiteren Entwicklung des Verlags. Sie sind regelrecht „Mitherausgeber“. So ist die JF eine Zeitung in der Hand ihrer Leser – finanziell und politisch unabhängig von den großen Medienkonzernen. Nur deshalb kann sie so frei berichten.

Von Museen, Theatern, Universitäten und Schulen sind sie bekannt, die Zusammenschlüsse von Freunden und Förderern. Aus dem öffentlichen Leben sind sie nicht mehr wegzudenken. Mit den „Freunden der JF“ bildete sich 1996 ein wachsender Kreis von JF-Lesern, die ein gemeinsames Anliegen verbindet: der idealistische Einsatz für das Überleben und den Ausbau der JUNGEN FREIHEIT. Die Idee war aus der nackten Not heraus geboren. In den ersten Jahren nach Wochenzeitungsstart schrammte die JF wiederholt an der Pleite vorbei.

Ein Leser der Zeitung regte zur Bildung eines Förderkreises an. „Ohne die Freunde der JF hätten wir nicht überlebt und unsere Zeitung niemals zu einer deutschlandweit beachteten Wochenzeitung mit Sitz in Berlin ausbauen können. Viele Aktionen der JF konnten nur mit ihrer Hilfe finanziert werden“, so JF-Chefredakteur Dieter Stein.

Immer mehr Menschen finden sich bereit, mit einer Spende zur Verteidigung der Meinungs- und Pressefreiheit durch das publizistische Projekt JUNGE FREIHEIT  beizutragen. Seit 1996 haben bereits über 5.000 Freunde der JF mehr als fünf Millionen Euro für die Verteidigung und den Ausbau der freiesten Wochenzeitung Deutschlands gespendet. Ein absolutes Unikum in der deutschen Zeitungsgeschichte.

Viele wichtige Projekte der JF können nur durch diese Spenden überhaupt umgesetzt werden. Ein gutes Beispiel dafür ist die Jugendförderung der JF: Seit 2008 fördert sie durch Jungautoren-Wettbewerbe und -Seminare besonders intensiv den konservativen Journalistennachwuchs, den Deutschland so dringend braucht. Von Jahr zu Jahr nehmen mehr Schüler und Studenten daran teil. Mehrere Absolventen dieser Seminare schreiben nun bereits in der gedruckten Zeitung und auf der Internetseite. Hinzu kommt Henning Hoffgaard – der erste Volontär in der Geschichte der JUNGEN FREIHEIT.

Der 23jährige ist waschechter Berliner, studierte nach seinem Abitur Politik und Geschichte an der Freien Universität und hat sich beim Rennen um die Volontärsstelle gegen viele andere gute Bewerber durchgesetzt. Und eben diese erste und bislang einzige Volontärsstelle dieser Zeitung konnte nur durch großzügige Spenden der Freunde der JF eingerichtet werden. Eine gemeinsame Investition in die Zukunft – der JF und des unabhängigen Journalismus in Deutschland. Ebenfalls nur mit Unterstützung des Freundeskreises möglich: der Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalisten, den die JUNGE FREIHEIT seit 2004 zusammen mit der Witwe des großen konservativen Publizisten und ehemaligen Moderators des legendären „ZDF-Magazins“, Ingeborg Löwenthal, und der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung für herausragende Journalisten vergibt.

Entstanden war die Idee zum Gerhard-Löwenthal-Preis aus der Tatsache, daß es viele Journalistenpreise gibt, die im Zweifel überwiegend politisch-korrekte Journalisten auszeichnen, nicht aber auch konservative Medienschaffende. Bis 2009 jährlich, jetzt alle zwei Jahre werden die Freunde, Förderer und Geschäftspartner des Verlags nach Berlin in die Zitadelle Spandau eingeladen, um gemeinsam die Auszeichnung von zwei verdienten Publizisten zu erleben: einem Ehrenpreisträger, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird, und einem jüngeren Kollegen, der für seine bisherige herausragende Arbeit prämiert wird. Für ihr Lebenswerk wurden bisher geehrt: Elisabeth Noelle-Neumann, Wolf  Jobst Siedler, Peter Scholl-Latour, Caspar von Schrenck-Notzing, Herbert Fleissner und Helmut Matthies; bei den Journalisten Thorsten Hinz, Andreas Krause Landt, Stefan Scheil, Thomas Paulwitz, Ellen Kositza und André F. Lichtschlag.

„Eine großartige Stimmung herrscht nicht nur bei der Verleihung des Löwenthal-Preises, sondern auch beim jährlichen Sommerfest der JF“, so Dieter Stein, „dort treffen sich Gleichgesinnte, eben die Freunde der JF aus ganz Deutschland und halb Europa.“ Und tatsächlich sind diese Sommerfeste auch immer so etwas wie Familienfeste. Man trifft alte Freunde und schließt neue Bekanntschaften.

Thorsten Hinz: Der bekannte Publizist, gern und häufig als „JF-Edelfeder“ gewürdigt, ist 2004 als erster Preisträger mit dem Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalisten ausgezeichnet worden. Mehr als 200 Autoren und Freunde der JF kamen zur Verleihung in die Zitadelle Spandau, um mit Hinz zu feiern.

Fotos: Familiäre Stimmung: Aus ganz Deutschland kommen die Freunde der JF jedes Jahr zum großen Sommerfest, Löwenthal-Preisverleihung: Immer gut besucht             Preisträger 2009: André  F. Lichtschlag (l.)Jungautoren: Ausgezeichneter JF-Nachwuchs

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