© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/11 10. Juni 2011

Lesereinspruch
Die Zahl macht’s
Thomas Dunskus

Zu: „Den Kleinen muß der Streß erspart bleiben“ von M. von Gersdorff (JF 22/11)

An jedem Mittwoch gehe ich auf den Markt der kleinen französischen Stadt Créon in der Nähe von Bordeaux.  Jedesmal begegnen mir dort Frauen, die einen Doppelkinderwagen vor sich herschieben und noch zwei oder drei andere Kinder von drei oder vier Jahren an der Hand führen. Die Kinder sehen glücklich aus und verhalten sich völlig ruhig.

Es handelt sich hier natürlich nicht um die leiblichen Kinder dieser Frauen, sondern um Kinder, die ihnen andere, arbeitende Frauen anvertraut haben. Dies steht im Gegensatz zu den in ihrem Artikel erwähnten Kindern in den Krippen der DDR oder auch der heutigen Bundesländer. Das in ihrem Artikel angesprochene Problem scheint mir daher nicht so sehr in der Trennung von der Mutter zu liegen, sondern in der Zahl der jeweils in solchen Heimen betreuten Kinder und deren Beziehung zu den dort tätigen Kindergärtnerinnen.

Man sollte also versuchen, die Zahl solcher Klein-Gärten zu vermehren.  Einige unserer hiesigen Bekannten schicken ihre Kinder zu solchen Tagesmüttern und sind sehr zufrieden. Warum ist das in Deutschland nicht möglich?

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