© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/11 24. Juni 2011

Meldungen

Alzheimer: Marktreife Medikamente in Sicht

MÜNCHEN. In Wartezimmern liegt das Magazin der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) zwar nicht aus, aber viele Laien möchte es dennoch erreichen. Zumal wenn, wie im Schwerpunktheft Medizinforschung Fortschritte bei Diagnose und Therapie der Alzheimer-Krankheit zu vermelden sind (MP Forschung, 1/11). Das Dunkel der Entstehung dieser Demenzform, an der weltweit 24 Millionen Menschen leiden, hat eine Hamburger MP-Arbeitsgruppe um Eva-Maria und Eckhard Mandelkow ausgeleuchtet. Nach Experimenten an Mäusen und Tests von 200.000 Substanzen scheint ein Durchbruch zur effizienten Therapie nahe. Zwei Wirkstoffklassen unter den Substanzen hätten das Zeug dazu, zerstörische Protein-Ablagerungen in Nervenzellen des Hippocampus wieder aufzulösen und den Gedächtnisverlust zu stoppen – falls noch nicht zu viele Neuronen den Zelltod gestorben sind. Obwohl die Mandelkows marktreife Medikamente in absehbarer Zeit versprechen, sehen sie mit der Generation der Übergewichtigen die nächste „große Welle“ der Krankheit auf uns zurollen: Hier trete vermehrt Diabetes auf, der das Alzheimer-Risiko erheblich erhöhe. (kn)

 

Kerntechnologie trotz Atomausstieg erforderlich

WEINHEIM. Japans Behörden übermitteln nur sehr beschränkt Daten über die Folgen des Atomunfalls in Fukushima. Es fehle, so klagt Joachim Knebel (Karlsruher Institut für Technologie), an zuverlässigen Meßgrößen zu Ortsdosisleistungen, Temperaturen oder Kühlwasserhöhen aus den Reaktoren. Fest stehe nur, daß die Katastrophe kaum Rückschlüsse auf die Sicherheit deutscher AKW gestatte. Der deutsche Atomausstieg sei daher eine rein politische Entscheidung. Ungeachtet dessen ist Knebel aber überzeugt, daß wir „weiterhin kerntechnisches Knowhow auf höchstem Niveau in Deutschland“ benötigen (Physik Journal, 5/11). (jr)

 

Unaufhaltsamer Prozeß der Ärzte-Verweiblichung

BERLIN. Die Medizin wird immer weiblicher. Der Frauenanteil an den etwa 334.000 deutschen Ärzten lag 2010 bei 43 Prozent. 1991 waren es erst 33 Prozent, so daß an den neuen Zahlen der Bundesärztekammer (BÄK) ein rasanter Prozeß der Feminisierung dieses Berufsstandes abzulesen ist. Vier weitere Trends gibt die BÄK-Statistik zu erkennen: die steigende Zahl angestellter Ärzte in der ambulanten Versorgung, die Abwanderung auf hohem Niveau (3.200 Ärzte zog es 2010 ins Ausland), die Zuwanderung ausländischer Ärzte (deren Zahl sich um 1.800 auf 25.300 erhöhte) und einen weiteren Rückgang der Zahl arbeitsloser Ärzte auf 2.400 – wobei der Frauenanteil 63 Prozent betrug (Deutsches Ärzteblatt, 20/11). (li)

 

Erkenntnis

„Ohne allen Zweifel konnte diese Welt, so wie wir sie erfahren, mit all ihrer Vielfalt an Formen und Bewegungen, nur und aus nichts anderem entstehen als aus dem absoluten und freien Willen Gottes, der über alles herrscht und regiert.“ Sir Isaac Newton (1643–1727)

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