© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/11 24. Juni 2011

Aufgeschnappt
Rosa Vision
Matthias Bäkermann

Am 15. Juni startete der Berliner Bildungssenat unter Jürgen Zöllner (SPD) eine Kampagne, um den „kreativen Umgang mit sexueller Vielfalt“ an Berliner Schulen zu stärken. Neben Infoblättern zu „Mobbing aufgrund der sexuellen Identität in Schulen“ und einem „Plakat- und Schreibwettbewerb für Schülerinnen und Schüler zu ‘Berlin liebt! Respekt macht’ s möglich’“ wird es auch einen „Medienkoffer Sexuelle Vielfalt“ für Grundschulen geben. Anders als im Schweizer Kanton Basel-Stadt, wo sich derweil wegen des für die frühkindliche Sexualerziehung eingeführten „Aufklärungskoffers“ samt Holzdildo und Plüschvagina eine breite Protestbewegung formiert, ist die Kritik der hiesigen Opposition eher verhalten: „Die Materialien für die Grundschüler sind kindgerecht und sinnvoll“, kommentiert Sascha Steuer, der schulpolitische Sprecher der CDU, im Boulevardblatt B.Z. die Märchenbücher mit schwulen Königen und transsexuellen Raben.

Allerdings kritisiert er, daß die „Handreichung für weiterführende Schulen zu lesbischen und schwulen Lebensweisen“ auf dem offiziellen Bildungsserver des Zöllner-Senats Berliner Schulkinder künftig dazu animieren soll, Pantomime zu „Selbstbefriedigung“, „SM“, „zu früh kommen“ oder „Darkroom“ im Unterricht vorzuführen: „Eine pantomimische Darstellung von Selbstbefriedigung gehört jedoch nicht in die Schule“, so Steuer.

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