© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/11 01. Juli 2011

Meldungen

Lehrerverband kritisiert CDU-Oberschulkonzept

BERLIN. Der Deutsche Lehrerverband (DL) hat sich gegen die Pläne der CDU ausgesprochen, zukünftig Hauptschule und Realschule zu einer Oberschule zusammenzufassen. DL-Präsident Josef Kraus (61) nannte diese Oberschule eine „Mogelpackung“. Historisch sei der Begriff Oberschule „mit der Vorstellung verbunden, daß diese Schule zu einem Hochschulstudium führt. Nur die DDR und Berlin haben die Oberschule über Jahrzehnte hinweg anders definiert. Unter dem Strich verabschiedet sich die CDU mit ihrer Oberschul-Konzeption von ihrem jahrzehntelang vertretenen Grundsatz, daß eine Mehrgliedrigkeit und nicht nur eine Zweigliedrigkeit des Schulwesens die Basis für individuelle schulische Förderung ist“, erklärte Kraus, der selber als Schulleiter an einem niederbayerischen Gymnasium tätig ist. Mit Blick auf verschiedene programmatische Wendungen der Union in jüngster Zeit fügte er hinzu: „Nachdem die CDU bereits in anderen Politikbereichen ihr Kernprofil verwischt hat, inszeniert sie nun auch schulpolitisch eine Kernschmelze.“ Unterdessen lehnt auch Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle die CDU-Pläne für ein zweigliedriges Schulsystem als „ein Stück Retro-Pädagogik“ ab. Damit werde einzelnen Schülern die Möglichkeit genommen, eine paßgenaue Bildungsmöglichkeit zu bekommen, sagte der CSU-Politiker am Montag im Deutschlandradio Kultur. (JF)

 

Knabe hält Stasi-Gesetz für „nicht ausreichend“

BERLIN. Der Direktor der Stasi-Opfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hat den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (StUG) als „nicht ausreichend“ bezeichnet. Bei einer Anhörung im Bundestag plädierte er am Montag dieser Woche dafür, im Gesetz die Möglichkeit zu verankern, alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes überprüfen zu können. „Nur so ist es möglich, daß einer Überprüfung unabhängig vom konkreten Fall bei Bedarf keine rechtlichen Schranken entgegenstehen“, erklärte Knabe in einer Stellungnahme vor dem Kulturausschuß. „Vor allem dort, wo es um die Glaubwürdigkeit und Transparenz bestimmter Institutionen (Polizei, Justiz, Parlament etc.) geht, gibt es ein berechtigtes Bedürfnis der Gesellschaft zu wissen, ob diese frei von möglichen Seilschaften und Stasi-Verstrickungen sind.“ In seiner Stellungnahme plädierte der Historiker außerdem dafür, die Stasi-Akten an das Bundesarchiv zu übertragen und den Aktenzugang für die historische Aufarbeitung zu vereinfachen. (JF)

 

Kardinal Marx erhält Marktwirtschaftspreis

BERLIN. Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx (57), erhält den diesjährigen Preis Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung. In der Jury-Begründung heißt es dazu, Marx habe „die Dimensionen der Marktwirtschaft, deren Bedingungen und deren Grenzen aufgezeigt. Ein Wirtschaftssystem, das ohne Menschlichkeit, Solidarität und Gerechtigkeit ist, hat hiernach keine Moral und keine Zukunft.“ Mit dem undotierten Ehrenpreis zeichnet die Konrad-Adenauer-Stiftung Persönlichkeiten aus, die sich um die Soziale Marktwirtschaft verdient gemacht haben. Die diesjährige Preisverleihung soll am 7. Dezember in der Frankfurter Paulskirche stattfinden. (JF) www.kas.de

 

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