© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/11 01. Juli 2011

Meldungen

Alt-Ägyptens Untergang: Zerfall der Zentralgewalt

heidelberg. Mit klarem Bezug zu „unserer komplexen Welt“, die „im Klimawandel und Zerfall von Wertsystemen“ immer krisenhaftere Formen annehme, versucht der Prager Archäologe Miroslav Barta die Ursachen für den Untergang einer altägyptischen Hochkultur aufzudecken, was „keineswegs nur von akademischem Interesse“ sei (epoc, 4-2011). Im bekannten ägyptologischen Streit, ob eine Naturkatastrophe, die Ausdehnung der Wüste ins Niltal oder der politisch-ökonomische Kollaps infolge aberwitziger Ressourcen-verschwendung im Totenkult des Pyramidenbaus das „Alte Reich“ (2707 bis 2202 v. Chr.) in den Abgrund riß, nimmt Barta einen vermittelnden Standpunkt ein. Demzufolge beeinträchtigte die zunehmende Trockenheit zwar seit 2400 v. Chr. die Wirtschaft des Reiches, löste den politischen Niedergang aber nicht aus, sondern beschleunigte ihn nur. Für den Untergang entscheidend war das Zusammentreffen der ökonomischen und sozialen Krise mit dem Zerfall der Zentralgewalt der Pharaonendynastie, die sich in immer neuen Reformen genötigt sah, ihre Macht zu teilen und damit die gesellschaftliche Desintegration zu fördern. (jr) www.epoc.de

 

Präventivkrieg gegen den Iran ins Auge fassen

FRANKFURT/MAIN. Der Politologe und pro-israelische Publizist Walter Schilling ist sich sicher, daß der „arabische Frühling“ die Sicherheitslage des Judenstaates dramatisch verschlechtere. Die Machtverschiebungen in Ägypten, Jemen, Bahrain und Libyen stärkten islamistische Kräfte und vergrößerten somit den indirekten Einfluß Irans. Gleichzeitig müsse Jerusalem die Festigung der strategischen Allianz zwischen Ankara und dem Teheraner „Mullah-Regime“ hinnehmen und die Türkei definitiv unter die „Gegner Israels“ zählen (Tribüne. Zeitschrift für das Verständnis des Judentums, Heft 198-2011). Hinzu komme, daß die aufgrund ihrer „ausgeprägten Irrationalität“ gefährliche iranische Führungselite 2013 den Nuklearmachtstatus erreichen werde. Gründe genug für Schilling, Israel einen baldigen Präventivschlag mit konventisonsten gelte es, mit US-Unterstützung die eigene Nuklearkapazität zu verbessern und den Aufbau einer wirksamen Raketenabwehrschirms weiter voranzutreiben. (ob) www.tribuene-verlag.de

 

Erste Sätze

Pieter Keezer van Dort hegt keine Träume.

Erwin Guido Kolbenheyer:  Amor Dei. Roman. München 1907

 

Historisches Kalenderblatt

1. Juli 1941: US-Marineminister Frank Knox fordert bei einer Gouverneurskonferenz in Boston „eine Säuberung des Atlantiks von deutschen Schiffen“. Isolationisten werten dies als eindeutigen Hinweis für die Bereitschaft zum Kriegseintritt der Regierung Franklin D. Roosevelt.

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