© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/11 22. Juli 2011

Zitate

„Wer in gutem Glauben mehr als 40 Prozent seines Einkommens in die Verfügung des Staates gibt, darf erwarten, daß damit pfleglich umgegangen wird. Was aber, wenn dieser Staat, vertreten von seiner Regierung, schon längst nicht mehr frei in seinen Entscheidungen ist? Auch deshalb wäre die Selbsteinschränkung des Bundestags, was die Verfügung über den Staatshaushalt betrifft, fatal. Doch haben sich die Abgeordneten nicht längst schon selbst entmündigt?“

Cora Stephan, Publizistin, im Deutschlandradio am 13. Juli 2011

 

 

„Wir sind alle gegen den Begriff ‘Integration’, weil er nahelegt, daß jemand außen vor ist, der angepaßt werden muß. Ich bin hier geboren, was habe ich mit Integration zu tun?“

Joshua Lupemba, afrikanischstämmiger Mitgründer von Typisch Deutsch e. V., in der „Zeit“ vom 14. Juli 2011

 

 

„Man muß die Politiker dorthin zurückschicken, so sie herkommen, in die Provinz, bis sie begriffen haben, daß man ‘den Menschen’ die Politik nicht so wie Heizdecken verkaufen kann. Wenn Wolfgang Schäuble in seiner Eigenschaft als Finanzminister sagt: ‘Der Euro ist eine Erfolgsgeschichte’, dann aktiviert so ein Satz nur Erinnerungen an ähnliche Placebos, die als Sedativa angeboten wurden: ‘Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten’ (Ulbricht), ‘Die Renten sind sicher’ (Blüm), ‘Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort’ (Barschel). “

Henryk M. Broder, Publizist, im „Welt-online“-Blog am 17. Juli 2011

 

 

„Ein Staatsbankrott beginnt immer – immer! – damit, daß die Regierung erklärt, die Lage sei keineswegs besorgniserregend. Man habe alles im Griff, im Gegensatz zu gewissen Nachbarländern.“

Harald Martenstein, Publizist, im „Tagesspiegel“ vom 18. Juli 2011

 

 

„Ungarn versucht, sich dem Trend zu einer Art europäischer Zivilreligion zu widersetzen, die unter dem Diktat der politischen Korrektheit steht und deren wichtigstes Postulat die Nichtdiskriminierung ist. In einer absurden Dialektik wird jede explizite religiöse Äußerung als Diskriminierung der Nichtgläubigen verstanden und sogar gerichtlich geahndet. Daß Ungarn in seiner neuen Verfassung, die Orbáns Regierung eingebracht hat, den Segen Gottes herabruft, wird in dieser Perspektive natürlich als Provokation verstanden.“

Hans Winkler, Publizist, in der Wiener „Presse“ vom 18. Juli 2011

 

 

„Mit der Integration der Frauen wurden ganz neue Themen in die Bundeswehr gebracht, wie Kinderbetreuung und die Gleichstellung von Homosexualität. Von einem guten Diversity Management profitieren auch Männer, und das ist vielen auch bewußt. Aber auch im Einsatz profitiert das Militär von den Frauen. (...) Ich gehe nicht davon aus, daß Frauen besondere Fähigkeiten haben, die Männer nicht haben. Es sind praktische Gründe: Frauen können im Einsatz beispielsweise eher Zugang zu einheimischen Frauen erhalten als Männer.“

Maja Apelt, Professorin für Organisations- und Verwaltungssoziologie an der Universität Potsdam, in der „tageszeitung“ vom 19. Juli 2011

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