© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/11 / 19. August 2011

Meldungen

Chinas Hilfe ermöglicht Forschung in Afrika

Mombasa. Von derzeit einer Milliarde wächst Afrikas Bevölkerung bis 2080 voraussichtlich auf über drei Milliarden an. Eine Entwicklung mit Sprengkraft, da das ökonomische mit dem demographischen Wachstum nicht Schritt hält. In einem Nature-Themenheft (6/30/11) machen die Autoren als Hauptursache für dieses Mißverhältnis das, mit Ausnahme Ägyptens und Südafrikas, in allen afrikanischen Staaten schwach ausgeprägte Verständnis für die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung verantwortlich. Zwar gebe es in Nigeria, Kenia, Tansania, Uganda und im Senegal hoffnungsvolle Ansätze beim Aufbau medizinischer und agrarwissenschaftlicher Forschung. Die dürftigen Investitionen konzentrieren sich auf Leuchtturmprojekte wie das kenianische Institut für Fischereiforschung in Mombasa. Überall fehle das wissenschaftliche Fundament. In Uganda bilden nur sechs von 27 Hochschulen überhaupt Nachwuchsforscher aus. Chinas enormes wissenschaftspolitisches Engagement in Afrika könnte hier jedoch bald zu einem weiten Sprung nach vorn führen. (kn)

 

Medizin: Investitionen im Norden verschleppt

KIEL. Noch bevor der Wissenschaftsrat seine Empfehlung zur Trennung der im Uniklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) vereinten Medizinstandorte in Kiel und Lübeck aussprach, kündigte die Kieler Landesregierung nun an, den Lübecker Medizinstudiengang zum Wintersemester zu schließen. Das ist der vorläufige Endpunkt einer verfehlten Wissenschaftspolitik im Norden. Trotz des international guten Rufs gelten gerade die Institute und Labore als Sanierungsfälle. Die Kieler Landesregierungen haben Investitionen verschleppt. Der Sanierungsstau beim UKSH erfordert eine Milliarde Euro. Das Institut für Meeresforschung wurde verkauft, um die Medizinerausbildung finanzieren zu können (Deutsche Universitäts-Zeitung, 7/11). (ck)

 

Schönheitschirurgie: Unerwünschte Folgen

BERLIN. Deutschland liegt bei der Zahl der Schönheitsoperationen auf Platz acht der von den USA, Brasilien und China angeführten Weltrangliste. Eine hohe Dunkelziffer vorausgesetzt, sind es hierzulande jährlich 500.000 meist weibliche Patienten, die Hälfte davon ist nach 1970 geboren. Seit zu Jahresanfang eine Frau nach einer Brust-OP starb, stehen die Komplikationen dieses Medizingeschäfts in der Kritik (Deutsches Ärzteblatt, 26/11). Die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie beklagt den Unwillen ihrer Mitglieder, unerwünschte Folgen zu melden. Offenbar würden auch Risiken von Unterspritzungen unterschätzt. Die Unionsfraktion im Bundestag diskutiert ein Operationsverbot für Minderjährige. (li)

 

Erkenntnis

„Beklagenswerter Mensch, der mit dem edelsten aller Werkzeuge, mit Wissenschaft und Kunst, nichts Höheres will und ausrichtet, als der Taglöhner mit dem schlechtesten!“

Friedrich Schiller (1759–1805), in seiner Antrittsvorlesung an der Universität Jena am 26. Mai 1789

 

 

Tradition ist für uns das siegreiche und schöpferische Vorhandensein in der Welt dessen, was nicht von dieser Welt ist.

Julius Evola (1898–1974)

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