© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/11 / 26. August 2011

Leserbriefe

Zu: „So klappt’s nicht“ von Wilhelm Hankel, JF 34/11

Der Gipfel der Volksverdummung

Das ist der Gipfel der Volksverdummung! Was unsere unfähigen Politiker nicht zustande brachten, soll nun durch eine ineffektive bürokratische Monsterregierung gelöst werden, die wiederum aus unfähigen Beamten und Politikern bestehen wird. Dies ist der endgültige Todesstoß für den Euro! Unter Verfassungsbruch wird das größte Wirtschaftsverbrechen der Nachkriegszeit zum Schaden Deutschlands eingeleitet. Nicht irrsinnige Bonds und Schirme retten den Euro, sondern allein die Herauslösung der bankrotten Staaten aus dem Euro-Verbund, die dadurch ebenfalls gerettet würden.

Herbert Gaiser, München

 

Kauft die Hausbank, kündige ich

Die Eurokraten glauben doch wohl nicht im Ernst, daß wir ihnen auch nur einen einzigen ihrer Euro-Bonds abkaufen werden. Sollte meine Hausbank diese Euro-Bonds kaufen, werde ich meine Bankverbindung sofort kündigen. Leider können wir die EZB, also den Euro, nicht so einfach wechseln. Noch nicht.

Markus Bechtel, Idstein

 

 

Zu: „Sitzengeblieben“ von Christian Dorn, JF 34/11

Dunkelrot nur eine Frage der Zeit

Bravo, der Kommentar nennt die Dinge beim Namen! Leider wurden diese roten Pfadfinder ein fester Bestandteil unseres demokratischen Verfassungsbogens. Während man unverdrossen auf „Rechts“ einschlägt, läßt unsere veröffentlichte Meinung das untergegangene „Arbeiter-und Bauernparadies“ wie einen politischen Betriebsunfall erscheinen. Die derzeitigen Erinnerungen an den Mauerbau sind bald wieder Vergangenheit. Mit Blick auf die grüne Melonenpartei dürfte es außerdem nur eine Frage der Zeit sein, wann die von Frau Merkel ihrer konservativen Programmatik entkleideten Christdemokraten auch mit Dunkelrot ins Koalitionsbett steigen. Diverse bunte Aktionsbündnisse und Schulterschlüsse sind ja schon an der Tagesordnung.

Gerd Kresse, Lagesbüttel

 

 

Zu: „‘Dann haben wir London auch hier’“, Interview mit Udo Ulfkotte, JF 34/11

Staatsbürgerpflicht: Reizwort

Mehr Steuergeld, mehr Sozialarbeit, mehr Integration sollen auf wundersame Weise Mörder, Räuber und Brandstifter mit der schönen multikulturellen „Zivilgesellschaft“ versöhnen. Selbsttäuschung und politisch korrekte Sprachregelung allerorten. Dabei hat die bürgerliche Rechtsordnung in unseren Großstädten und Ballungsräumen längst ihre Geltung verloren. Staatliche Autorität wird nicht mehr bundesweit ernstgenommen, Lehrer und Polizisten müssen es immer öfter am eigenen Leib erfahren. Staatsbürgerpflicht? Nur noch ein Reizwort. Das Faustrecht droht das Grundgesetz abzulösen.

Auf den Schutz des Eigentums, der körperlichen Unversehrtheit und der menschlichen Würde können wir im Mischmasch der Kulturen nicht mehr vertrauen. Dazu kommt der unverantwortliche Personalabbau bei der Polizei, als wollte der Staat seine Bürger nicht mehr schützen. Ob in London-Tottenham oder in Berlin-Kreuzberg – die angestammte Bevölkerung hat in den jetzt fremdbestimmten Vierteln nichts mehr zu sagen. Gewalt ist die einzige Sprache, die man dort spricht und versteht.

Über die blutigen britischen Straßen- und Rassenkrawalle jubelten unsere „Antifaschisten“ und forderten tatkräftige Solidarität mit den „Streetfightern“. „Berlin muß brennen“ war tagelang in linken Internet-Foren zu lesen. Nacht für Nacht gehen seither noch mehr Autos in Flammen auf, über 250 seit Jahresbeginn. Auch in anderen deutschen Städten greift die neue Form des „Klassenkampfes“ um sich. Der parlamentarische Arm des Straßenterrors, die Partei „Die Linke“, sitzt derweil unbehelligt in den Parlamenten, vom sozialdemokratischen Koalitionspartner hofiert und salonfähig gemacht. Und ausgerechnet diese rot-rote Allianz soll nun in Berlin für Ordnung sorgen?

Herbert M. Rauter, Bad Herrenalb

 

 

Zu: „Mauer des Schweigens“ von Dieter Stein, JF 33/11

Adenauer mißtraute Deutschland

Erwähnt wird die Enttäuschung der Berliner Bevölkerung über das Verhalten Adenauers, der Berlin erst neun Tage später aufgesucht hatte, und daß viele am Willen der CDU zur Einheit zweifelten. Eindeutig beweist dies das „top secret“-Dokument aus dem britischen Außenministerium vom 16.12.1955. Darin heißt es, Adenauer habe kein Vertrauen in das deutsche Volk. Ihn treibe die Furcht um, daß, wenn er von der Bühne abgetreten sei, eine künftige deutsche Regierung sich mit den Russen auf einen Handel einlassen könnte zum Nachteil Deutschlands. Folglich sei ihm die Eingliederung Westdeutschlands in den Westen wichtiger als die Einigung Deutschlands.

Die Aufzeichnung stammt vom Staatssekretär im britischen Außenministerium, Sir Ivan Kirkpatrick. Sie geht auf eine streng vertrauliche Mitteilung zurück, die der deutsche Botschafter in London, Herwarth von Bittenfeld, im Auftrage Adenauers überbracht hatte. Deren wichtigster Zweck war es, die britische Regierung davon abzuhalten, den sowjetischen Verlockungen in Sachen deutsche Einheit entgegenzukommen.

Albrecht von Kalm, Unkel

 

 

Zu: „Politik paradox“ von Birgit Kelle, JF 33/11

Grundsätzlich andere Politik

Dieser Kommentar und auch der Beitrag von Lion Edler bleiben an der Oberfläche. Will Deutschland nicht aussterben, müssen wir die Politik grundsätzlich ändern. Zunächst müssen sich Kinder wieder lohnen. Sie müssen den Eltern ein sorgenfreies Leben im Alter garantieren – dies wäre gerecht angesichts der circa 300.000 Euro, die ein Kind bis zu seiner Selbständigkeit kostet. Da die Eltern für die Kinder zu sorgen haben, steht der Staat in der Pflicht, den Eltern hierfür die finanziellen Mittel zu lassen. Dies bedeutet: Familiensplitting, deutliche Reduzierung der Beiträge zur Rentenversicherung und zur Pflegeversicherung pro Kind bis zum Nulltarif ab drei Kindern und gleichzeitig eine deutliche Anhebung der Rente für die Kindererziehung.

Zudem wäre eine Abschaffung der staatlichen Kinderbetreuung von der Krippe bis zur Vorschule begrüßenswert. Mit dem Sorgerecht und der Sorgepflicht müssen die Eltern dies privatwirtschaftlich organisieren, als Nachbarschaftshilfe, in Vereinen mit ehrenamtlichen Helfern, in Kirchengemeinden usw. Der Staat ist mit seinen Forderungen nach Betreuern mit immer mehr akademischer Vorbildung und damit immer höheren Kosten nicht effektiv. Die Verwaltung von Kreisen und Kommunen sollte nur unterstützend tätig werden.

Zudem müßten die fehlenden Beträge in Rentenkasse und Pflegeversicherung bei diesem Modell von den Kinderlosen durch deutlich höhere Beiträge aufgebracht werden. Doch wie sieht es derzeit in Deutschland aus? Familien mit Kindern zahlen in die Sozialversicherungen doppelt. Sie müssen die gleichen Beiträge wie die Kinderlosen aufbringen und zusätzlich noch die Lasten für die Kinder tragen. Fazit: In Deutschland werden die Kosten für das Aufziehen von Kindern privatisiert, die Erträge der Kinder jedoch sozialisiert zugunsten der Kinderlosen. Ich habe wenig Hoffnung auf Änderung. Schaut man sich die Bundesregierung und den Bundestag an, so ist ein Drittel davon kinderlos.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel, Schortens

 

 

Zu: „‘Zusammenbruch der Zivilisation’“ von Robert Grözinger, JF 33/11

Wut, da wir uns zu Tode tolerieren

Entgegen der Aussage des Bundesinnenministers bin ich der Meinung, daß sehr wohl auch in Deutschland Gleiches geschehen kann. Nach dem Anschauungsunterricht aus den britischen Städten sollte die Zeit der Toleranzromantiker und der multikulturellen Traumtänzer endgültig vorbei sein. Statt konzeptionslos in das Chaos zu taumeln, müssen klare Konzepte erarbeitet werden, wie derartigen Ausschreitungen schnell und hart begegnet werden kann.

Sollte Deutschland durch seine Haftung für das kranke Kind Griechenland und dessen Geschwister zur Kasse gebeten werden – was im Lissabon-Vertrag ausdrücklich untersagt ist –, sind die deutschen Geldtöpfe schneller leer, als jemand denkt. Spätestens wenn die vom Steuerzahler alimentierten bildungsfernen und daher auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbaren Zuwanderer vor allem aus dem islamischen Kulturkreis ihre sozialen Transferleistungen nicht mehr erhalten, werden wir hier Gleiches erleben wie in London. Mit 73 Jahren kommt mir die kalte Wut hoch, wenn ich feststellen muß, daß wir uns zu Tode tolerieren. Wer, in drei Teufels Namen, fühlt sich in Deutschland eigentlich noch wirklich verantwortlich für den Schutz der deutschen Bevölkerung vor gewaltsamen Übergriffen krimineller Ausländer?

Klaus Grünert, Bad Schmiedeberg

 

 

Zu: „Die Gesinnungsjäger“ von Jost Bauch, JF 33/11

Den Sozialismus nicht vergessen!

Die Ausführungen lassen meines Erachtens einen wesentlichen Aspekt über den National-Sozialismus außer acht. Von einem ehemaligen Adjutanten von Göring weiß ich, daß es schon Anfang der vierziger Jahre Schubladen-Gesetze gab, nach denen bei einem für das Reich erfolgreichen Kriegsausgang die Enteignung privater industrieller Großbetriebe und großer landwirtschaftlicher Besitze geplant war. Der National-Sozialismus war eben in erster Linie sozialistisch. Zwischen ihm und der sozialistischen Idee – von der Internationale über die SED bis zur Linkspartei – bestehen nur graduelle Unterschiede.

Hans Heinrich Staroste, Bischofswiesen

 

Von RAF und SDS bis zum Islam

Im Beitrag fehlt mir der Hinweis auf die Entstehung des Faschismus als einer politischen Eigenart Italiens. Aus dem extremen Linken Mussolini war – mit der 1919 gegründeten Fasce-Bewegung – ein extremer Rechter geworden. Doch Stalin erst war der Ideologe, der das Wort Faschismus auf alle Länder anwandte, die mit Hitler im Bündnis waren.

Gleichwohl: So wie heute der SDS und die RAF allmählich in Vergessenheit geraten, wird dies auch die nachfolgende Generation der „Antifa“ ereilen. Dann gibt es bestimmt eine neue Bewegung. Vielleicht ist es dann eine Islam-Partei?

Raimund Winckler, Hamburg

 

 

Zum Leserbrief „Sie siegen durch die Wiegen“ von Ursula Lindenberg, JF 33/11

Mein Fluchtversuch mißlang

Was Frau Lindenberg widerfahren ist, macht mich zutiefst wütend. Ich selbst wurde bereits 1984 Opfer von Deutschfeindlichkeit, als ich nach der Schule zu Fuß auf dem Nachhauseweg war. Zwei Türken und eine Türkin kamen mir entgegen. Der erste Türke sagte zu mir: „Scheiß Deutscher“, daraufhin zückte der zweite sein Messer und drückte mich damit an die Wand eines Buswartehäuschens. Mein Fluchtversuch mißlang. Ich sagte der Türkin, sie solle ihren Begleitern klarmachen, daß sie mit der Bedrohung meiner Person aufhören sollen. Sie erwiderte, das nicht zu können, sie werde sonst selbst geschlagen. In meiner Verzweiflung flüchtete ich mich auf eine Landesstraße und versuchte, ein Auto anzuhalten, welches mich mitnehmen sollte. Niemand hielt an. Alle Fahrzeuge wichen mir aus. Von da an wußte ich, was ich von meinen Mitmenschen zu erwarten habe – nichts mehr. Ich bin frei.

Andreas Frick, Besigheim

 

 

Zu: „Mörderischer Verfall“ von Thorsten Hinz, JF 31-32/11

Was ist aus Norwegen geworden?

Statt sich die Kugel zu geben, hat dieser Massenmörder meines Erachtens die lasche Justiz des norwegischen Staates einkalkuliert. Selbst bei einer Anklage wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit drohen ihm höchstens dreißig Jahre. Was ist bloß aus Norwegen geworden, das nach 1945 gegen dreißig NS-Verbrecher Todesurteile verhängte, fast dreimal soviel wie der Nürnberger Gerichtshof? Ein Europa, das bei Massenmord zu keiner anderen Reaktion als einer komfortablen Inhaftierung fähig ist, scheint mir letztlich dem Untergang geweiht.

Peter Alexander Hussóck, Berlin

 

 

Zu: „Ein teuflisches Manifest“ von Baal Müller, JF 31-32/11

Terror nach islamistischem Muster

Auch die JUNGE FREIHEIT konzentriert sich auf die Person des Täters Breivik. Die Ursache der Greueltat – schleichende Islamisierung Europas, die „Entheimatung“ der Europäer – wird ausgeblendet. Zwar spräche Nietzsches Aussage „Nur Barbaren können sich verteidigen“ dafür, aber morden Barbaren die Eigenen? Eher hat der Täter vom Islam den „asymmetrischen Krieg“ übernommen, wo mehrheitlich die Eigenen die Opfer sind.

Am Reformationstag 2006 erfolgte die Selbstverbrennung des Pastors Roland Weißelberg in Erfurt als Mahnung gegen die Verbreitung des Islam in Deutschland. Sie blieb in Kirche und Gesellschaft weitgehend unbeachtet. Als wir zum Jahrestag der Selbstverbrennung von Weißelberg zur Baugrube bei der Kirche kamen, waren wir allein. Die Gottesdienstbesucher erinnerten sich zwar an ihn als den freundlichen Pastor, der viele Wanderungen mit der Jugend unternommen hatte. Das war’s dann auch.

Das unwiderlegbare Buch von Sarrazin erregte zwar großes Aufsehen, konnte aber nicht den lebensmüden Westen aufrütteln. Nun dieser Fall: Er kann gefährlich werden – nein, nicht für die Völkerwanderung, die bleibt, sondern weil fortan unter dem Vorwand, die „rechte Gefahr“ zu bekämpfen, eine Hexenjagd auf Konservative angestimmt wird, mögen diese auch Lichtjahre vom Extremismus entfernt sein. Einst war es die Diktatur des Proletariats, heute ist es ein Bouquet der Gleichmacherei – von Ländern, Ökonomien, Religionen, Kulturen bis hin zur biologischen Gleichheit der Geschlechter. Entsprechend droht ein Totalitarismus auf uns zuzukommen, der alles davor Gewesene übertreffen wird.

Franz Harder, Leopoldshöhe

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