© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/11 / 09. September 2011

Meldungen

„In der Hand von ein paar Manhattan-Boys“

MÜNCHEN. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler hat die Euro-Rettungspolitik und die fehlende Finanzmarktregulierung erneut scharf kritisiert. Die „Verschuldungsförderungsprogramme“ seien so gestaltet, daß Deutschland seinen Schuldenrahmen erhöht, „damit noch mehr verschuldete Staaten weiter Schulden machen können“, erklärte der frühere bayerische Staatsminister in der Welt am Sonntag. „Wir stützen doch nicht Griechenland! Wir stützen 25 oder 30 weltweit tätige Investment-Banken und ihre wahnwitzigen Geschäfte, hinter deren Derivaten ja immer weniger Sachwerte stehen.“ Auch aus der Finanzkrise 2008 seien keine Konsequenzen gezogen worden: „Die Bankaufsichten sind blind und taub geblieben“, meinte Gauweiler. „Wir befinden uns in der Hand von ein paar hundert Manhattan-Boys mit unterschiedlichen Pässen, denen die demokratischen Staatswächter nicht Herr werden und nicht Herr werden wollen.“ Die Politik reagiere aber nicht: „Wir sind auf dem Weg in eine weltweite, managergesteuerte Finanzdiktatur, die mit fremdem Geld spielt und verspielt“, warnte Gauweiler. Den Banken müßten „der nicht kundenbezogene, eigennützige Eigenhandel und die diesbezüglichen Geschäfte mit Hedgefonds und Beteiligungsgesellschaften untersagt werden“. (fis)

 

Tropfen auf dem heißen Stein der Euro-Schirme

WIEN. Die oppositionelle FPÖ hat sich vehement gegen den Verkauf von Staatsanteilen an Post, Telekom Austria und den Mineralölkonzern OMV ausgesprochen. Es sei „ein volkswirtschaftlicher Holzweg, wesentliche Infrastruktur des Staates zu verkaufen, um schnelles Geld in die leeren Staatskassen zu bringen“, erklärte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. Überdies habe die Österreichische Industrieholding (ÖIAG), die diese Staatsanteile verwaltet, 244 Millionen Euro an den Staat abgeliefert, so Kickl. Gewinnbringende Anteile zu verkaufen bedeute, zukünftig auf diese Einnahmen zu verzichten. „Der Erlös der beim Verkauf gemacht werden könne, würde wie ein Tropfen auf dem heißen Stein in der Hitze des Budgetdefizits und der diversen Euro-Schirme verdampfen“, warnte Kickl. (fis)

 

Zahl der Woche

33 Milliarden Euro kostet der wachsende Fachkräftemangel den deutschen Mittelstand. Basis der Berechnung der Umsatzeinbußen bzw. nicht realisierter Umsätze sind Befragungsergebnisse des „Mittelstandsbarometers 2011“ und die Umsatzsteuerstatistik. (Quelle: Ernst & Young)

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