© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/11 / 16. September 2011

Meldungen

Neue Aufmerksamkeit für die Tiergeschichte

ESSEN. Da das weltpolitische Gewicht ökologischer Probleme stetig zunimmt, entwickelt sich in den Kulturwissenschaften eine neue Aufmerksamkeit Tieren gegenüber. Gemessen an Publikationen, Konferenzen und Studienangeboten sind dabei angloamerikanische Forscher führend. Um einen ersten Einblick der nun auch in Deutschland in Mode kommenden „Tiergeschichte“ zu vermitteln, präsentiert die Redaktion der Zeitschrift Werkstatt Geschichte (6/11) einige Studien zu diesem Segment der „politischen Ökologie“. Im Vordergrund stehen dabei die wilden Tiere im Kontext sozialer und kultureller Praktiken der europäischen Kolonisation Afrikas. Zwei Bremer Historikerinnen widmen sich dem „Tier-Mensch-Verhältnis“ jedoch auch in den Zentren der westlichen Zivilisation und gehen der Frage nach, wie im Berliner und Londoner Zoo unter den Bedingungen des Luftkrieges (1940 bis 1945) Tiere als „Teil des nationalen Wir“ und als Leidensgenossen der menschlichen Schicksalsgemeinschaft propagandistisch inszeniert wurden. (kn)

 

Klimaschutz im kleinen: Verhaltenskorrekturen

HAMM. Welche Dichte die ökologisch motivierte Regulierung dank deutscher Gründlichkeit erreicht hat, dokumentiert das Themenheft „Kommunaler Klimaschutz“ des UVP-Report (7/11). Anhand des Umweltbundesamt-Projekts „Klimaschutz in der Bauleitplanung“ wird das perfektionierte Instrumentarium der Steuerungsmöglichkeiten im Hoch- und Tiefbau besonders anschaulich. Allerdings treten auch Grenzen administrativer Interventionen zutage. Mit der Summe der Maßnahmen im kleinen, so räumt man ein, könnten kommunale Lösungsansätze erst erfolgreich sein, wenn damit langfristig Verhaltensänderungen in den Bereichen Gebäudeenergie, Stromverbrauch, Verkehr und Mobilität verbunden seien. (ck)

 

Vermessung Europas: das Eucaland-Projekt

STUTTGART. „Nur was man kennt, läßt sich wirksam schützen.“ Mit diesem Credo begrüßt Eckhard Jedicke, Herausgeber von Naturschutz und Landschaftsplanung (8/11), das EU-finanzierte „Eucaland-Projekt“, an dem Universitäten, Behörden und Ingenieurbüros aus 13 Ländern beteiligt waren. Die zweijährige Bestandsaufnahme lieferte einen ersten Baustein zur Klassifizierung der europäischen Agrarlandschaften. Mit der europaweiten Landschaftsklassifikation soll eine Planungsgrundlage für eine „nachhaltigere“, ökologisch orientierte Agrarpolitik der Brüsseler Kommission geschaffen werden. Ziel weiterer Vermessungen ist ein politische Entscheidungen erleichternder digitaler Agrarlandschaftsatlas. (ob) www.nul-online.de

 

Erkenntnis

„Für mich ist das Streben nach Erkenntnis eines von denjenigen selbständigen Zielen, ohne die für den denkenden Menschen eine bewußte Bejahung des Daseins nicht möglich erscheint.“

Albert Einstein (1879–1955), Physiknobelpreisträger von 1921

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