© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/11 / 23. September 2011

Meldungen

Euro ohne Griechenland und Portugal zu retten?

MÜNCHEN. Das Münchner Ifo-Institut glaubt, daß die Euro-Zone zu retten ist, aber nicht in ihrer jetzigen Zusammensetzung. „Griechenland wird nicht mehr dabeisein. Portugal vielleicht auch nicht. Ansonsten wird man sehen“, erklärte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn in der Welt. „Ich hab vor einem Jahr schon gesagt, daß es das kleinere Übel ist, wenn Griechenland austritt. Sein Problem sind ja nicht nur die Schulden. Das wirkliche Problem ist die fehlende Wettbewerbsfähigkeit.“ Mit einer Wiedereinführung der Drachme seien aber Probleme verbunden: „Tritt das Land aus, gibt’s sofort einen Bank-Run. Dann verbrennen die Bankbilanzen. Aber wenn es drin bleibt und im gleichen Umfang abwertet, dann brennen auch noch die Bankgebäude. Das ist der Unterschied“, erläuterte Sinn. Die Politiker wollen mit den Rettungspaketen Zeit kaufen: „Aber was heißt schon Zeit kaufen? Daß man seinen Nachfolgern und unseren Kindern ungelöste Probleme riesigen Ausmaßes überläßt.“ (fis)

 

Bankenrettung brachte Staatsschuldenkrise

Düsseldorf. Für den Ökonomen Gustav Horn ist die Staatsschuldenkrise untrennbar verbunden mit dem Ausbruch der Finanzkrise nach der Lehman-Pleite im September 2008. „Diese wurde durch einen zu wenig regulierten Finanzsektor ausgelöst, was vor allem in den USA und Großbritannien dazu führte, daß hohe und riskante Privathaushaltsschulden angehäuft wurden“, so der Chef des Instituts für Makroökonomie (IMK) in der Financial Times Deutschland. Bekämpft wurde die Finanzkrise durch den massiven Einsatz öffentlicher Mittel und eine weltweit extrem expansive Geldpolitik: „Die Staatsverschuldung in Deutschland und anderen Ländern ist während, nicht vor der Krise stark gestiegen.“ (fis)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen