© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/11 / 23. September 2011

Meldungen

ARD in Erklärungsnot wegen Libyen-Berichten

POTSDAM. Die ARD-Führung hat die Sender-Berichterstattung während des Bürgerkriegs in Libyen verteidigt. Nach der Intendantentagung am vorvergangenen Mittwoch begründete die Vorsitzende, Monika Piel (WDR), die vorsichtige Haltung der ARD mit Sicherheitsbedenken: „Wir werden unsere Linie nicht verlassen, weil wir für unsere Mitarbeiter verantwortlich sind.“ Der ARD war neben einseitiger Berichterstattung vor allem vorgeworfen worden, aus dem Krisengebiet oft sehr spät und fernab des Geschehens berichtet zu haben, während BBC, CNN oder Al Dschasira aktuell von der Front informiert hätten. (sf)

 

Schweizer Fernsehen kippt Enthüllungsfilm

zürich. Ein vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) mitproduzierter Dokumentarfilm über den Absturz einer Swissair-Maschine im Jahr 1998 wird nicht ausgestrahlt. Der Sender wolle keine Spekulationen verbreiten, hieß es zur Begründung. In dem vom kanadischen Staatssender CBC mitproduzierten Film wird die bisherige Absturzursache in Frage gestellt. Die Filmemacher vermuten, daß es kein Kabelbrand, sondern ein Anschlag war, der das Flugzeug vor der Küste von Halifax zum Absturz gebracht hat. Bei dem Unglück, dem größten in der Geschichte der Swissair, sind 229 Personen ums Leben gekommen. (rg)

 

Endlos-Rechtsstreit Ron Sommer gegen „Wiwo“

Straßburg. Der elfjährige Rechtsstreit zwischen der Wirtschaftswoche und dem ehemaligen Chef der Deutschen Telekom geht in die letzte Runde. Es geht um eine satirische Fotomontage des Konzernchefs, bei der sein Kopf auf einem rosafarbenen T, dem Markenzeichen seiner Firma, zu sehen war. Sommer hatte wegen der Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte erfolgreich auf Unterlassung geklagt. Die Wirtschaftswoche sieht in dem Urteil einen Eingriff in die Pressefreiheit. Die Straßburger Richter stehen nun vor der Entscheidung, ob eine Fotomontage grundsätzlich zulässig ist – oder nicht. Der Rechtsvertreter der Wirtschaftswoche: „Die jetzige Rechtsprechung eröffnet ein großes Missbrauchspotential, um gegen mißliebige Fotomontagen vorzugehen.“ (rg)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen