© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/11 / 30. September 2011

Meldungen

Schengen: Rumänien und Bulgarien scheitern

BRÜSSEL. Die EU hat den Beitritt von Rumänien und Bulgarien in den Schengen-Raum vorerst verschoben. Die zuständigen EU-Innenminister konnten sich wegen des Vetos der Niederlande und Finnlands nicht auf eine Zeitplanung zur Abschaffung der Grenzkontrollen in beiden Ländern verständigen. Der niederländische Einwanderungsminister Gerd Leers begründete seine ablehnende Haltung mit der Korruption und dem organisierten Verbrechen in den Balkanstaaten. „Wir wollen eine Situation vermeiden, in der wir jetzt entscheiden und es später bereuen“, sagte Leers. Der Vizevorsitzende der EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), kritisierte die Entscheidung: Die EU dürfe sich nicht von Rechtspopulisten in zwei Mitgliedstaaten in Geiselhaft nehmen lassen. (cs)

 

Slowakei: EU auf dem Weg in den Sozialismus

PRESSBURG. Der slowakische Parlamentspräsident Richard Sulík will die Ausweitung des Euro-Rettungsschirms verhindern. Dafür müßte die Slowakei 3,3 Milliarden Euro zahlen. Dieses Geld sei dann verloren, sagte Sulík im Schweizer Tagesanzeiger. Der Vorsitzende der Partei „Freiheit und Solidarität“ kritisierte die Umwandlung der EU in eine Transferunion. Den Leistungsfähigen werde genommen, den Verschwendern werde gegeben. Die Erhöhung des Schutzschirms sei daher kontraproduktiv. „Da wird Feuer mit einem Ventilator gelöscht“, so Sulík (siehe Seite 3). Um die slowakischen Politiker von seiner Position zu überzeugen, hat der Ökonom ein 20seitiges Dossier mit dem Titel „Euro-Rettungsschirm – der Weg in den Sozialismus“ verfaßt. Es wurde nicht nur in der slowakischen Hauptstadt verteilt, sondern in einer deutschen Übersetzung auch an alle Bundestagsabgeordneten verschickt. (cs)

 

Mehr Deutsch an schwedischen Schulen

STOCKHOLM. Schwedische Unternehmen wünschen sich bessere Deutschkenntnisse der schwedischen Schüler. Das geht aus einer Studie der Lehrergewerkschaft Lärarnas Riksförbund und des schwedischen Wirtschaftsverbandes hervor. Ein Drittel der befragten Personalchefs forderten mehr Deutschunterricht. Unter den mittleren Unternehmen plädierten sogar die Hälfte dafür. Deutsch zu lernen sei lange unmodern gewesen, erklärte die Vorsitzende der Lehrergewerkschaft, Metta Fjelkner, im Radio Schweden das geringe Interesse. Dieses hat sich in den letzten zehn Jahren halbiert. Während in der Grundschule noch jeder fünfte Schüler Deutsch als zweite Fremdsprache lernt, sei es an den weiterführenden Schulen nur noch jeder zehnte. Deutsch sei aber die Sprache eines unserer wichtigsten Handelspartner, so Fjelkner.

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