© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/11 / 30. September 2011

Meldungen

Spanien in 100 Jahren: Erosion und Trockenheit

DRESDEN. Der Geograph Dominik Faust prognostiziert für die Iberische Halbinsel ungemütliche Zeiten (Geographische Rundschau, 9/11). Trends aus der Vergangenheit hochrechnend, wagt der Paläoumweltforscher die Vorhersage eines Anstiegs der mittleren Jahrestemperatur um fünf Grad bis 2100. Gleichzeitig komme es zu einem überdurchschnittlichen Rückgang der mittleren Jahresniederschlagsmenge um bis zu 40 Prozent. Dieser Prozeß dürfte die Landschaftssysteme zunehmend belasten. Die heute schon extremen Abtragsraten könnten mittelfristig zum Totalverlust der Bodendecke führen. Dies gehe parallel mit einer sinkenden Grundwasserneubildungsrate und bedinge, bei steigendem Bedarf, „zwangsläufig die allgemeine Verknappung der Ressource Wasser“. (li)

 

Nanotechnik: Auswuchs der US-Popkultur

BIELEFELD. Die Nanotechnologie ist zu einem globalen Trend geworden. Der Berliner Wissenschaftshistoriker Joachim Schummer bestreitet aber die strukturelle Neuheit dieser Miniaturisierungstechnik. Ihre große Resonanz und der Geldsegen, der auf ihre Präzeptoren herabgeregnete, seien ein soziales und ideologisches Phänomen. Historisch wurzle die Nanotechnologie in der US-Populärkultur der vierziger Jahre, die sich zu Visionen der Weltraumbesiedlung aufschwang. Der US-Ingenieur Eric Drexler habe dann 1986 die Star-Trek-Phantasien zu einer Vision universeller Robotik auf molekularer Ebene verdichtet und diese auf den Begriff „Nanotechnologie“ gebracht. Als „Wundertechnik“ habe sie nach dem Jahr 2000 Investmentbanker und Wissenschaftspolitiker beeindruckt, die sich hier die nächste industrielle Revolution versprachen (Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin, 2/11). (li)

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