© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/11 / 21. Oktober 2011

Meldungen

Online-Datenbank zur Kunst im NS-Regime

BERLIN. Eine Datenbank zu den Großen Deutschen Kunstausstellungen, auf denen die Nationalsozialisten zwischen 1937 und 1944 im Münchner Haus der Kunst insgesamt elftausend Werke gezeigt haben, soll an diesem Donnerstag um 21 Uhr im Internet freigeschaltet werden. Nach Presseberichten haben das Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München, das Haus der Kunst und das Deutsche Historische Museum in Berlin drei Jahre lang an dieser Datenbank gearbeitet. Als Grundlage der Forschungsplattform „GDK Research“ (www.gdk-research.de) dienten sechs Fotoalben aus der NS-Zeit, in denen die sechs Kunstausstellungen von 1938 bis 1943 lückenlos dokumentiert sind. Diese Fotos wurden eingescannt und elektronisch aufbereitet. Nach Recherchen der FAZ handele es sich jedoch nur bei einem Bruchteil um Gemälde mit nationalsozialistischem Inhalt. Unter den Werken sei auch viel Massenware, die es schon im 19. Jahrhundert gegeben habe. (JF)

 

Kultursenatorin klagt über laute Kirchenglocken

LÜBECK. In der für ihre sieben Kirchtürme berühmten Hansestadt Lübeck ist ein Streit ums Glockengeläut entbrannt. Ausgelöst hat ihn die Kultursenatorin Annette Borns (SPD). Nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten von Dienstag dieser Woche beklagte sich die Senatorin auf Facebook über das frühe Läuten der Altstadtkirchen am Sonntag. „Domgeläut, Schlaf vorbei“, schrieb Borns. „Muß das wirklich um 8 Uhr jeden Sonntag sein?“ Die Funktion, Gläubige zum Gottesdienst zu rufen, habe der Glockenklang schon lange nicht mehr. Beim Kirchenkreis Lübeck löst die Aussage Befremden aus. „Mich wundert, daß eine Kultursenatorin sich an einem Teil unserer Kultur stört“, sagte Pröpstin Petra Kallies der Zeitung. „Wollen wir diese kulturelle Tradition wirklich aufgeben?“ In Lübecks Kirchen wird an Sonn- und Feiertagen um 8 Uhr das volle Geläut für zehn Minuten ausgelöst. „In vernünftigen Grenzen muß man das Geläut ertragen“, sagte Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) der Zeitung. „Die Kirchen gehören zum Weltkulturerbe.“ (JF)

 

Luther-Rose 2011 für Zeitungsverleger Ippen

EISENACH. Die „Luther-Rose 2011“ für gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmercourage der Internationalen Martin Luther Stiftung (IMLS) erhält in diesem Jahr der Münchner Zeitungsverleger Dirk Ippen. Wie die Stiftung am 17. Oktober mitteilte, wird damit sein soziales Verantwortungsbewußtsein und sein unternehmerisch innovatives Denken und Handeln geehrt. Ippen sei „evangelisch-gelassen, ehrgeizig und bescheiden und arbeitet nach dem Prinzip ‘Üb immer Treu und Redlichkeit’“. Die undotierte Luther-Rose wird am 10. November in Berlin bei der 4. Luther-Konferenz zur Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft der Stiftung überreicht. Die Laudatio soll der frühere US-Botschafter in Deutschland, John C. Kornblum, halten. Er ist Vorstandsmitglied der Stiftung. Die Festrede wird die Präses der EKD-Synode, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), halten. Der 70jährige promovierte Jurist Ippen übernahm 1982 die Kapitalmehrheit des Münchner Zeitungsverlags (Münchner Merkur und tz). Im Jahr 2000 gründete er die „Ippen-Stiftung“ zur Förderung innovativer Projekte in Wissenschaft, Bildung und Naturschutz. (idea)

 

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