© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/11 / 04. November 2011

Meldungen

Unesco: Kritik an Aufnahme Palästinas

NEW YORK. Die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) hat Palästina als 195. Mitgliedsstaat aufgenommen. 107 Staaten hatten sich für die Aufnahme entschieden. Lediglich 14 Nationen stimmten dagegen, darunter neben Israel und den USA auch Deutschland. Als Konsequenz haben die USA ihre Beitragszahlungen an die Unesco gestoppt. „Es ist uns gesetzlich nicht erlaubt, Organisationen zu finanzieren, die die Palästinenser als Mitglied akzeptieren“, erklärte US-Außenministerin Hillary Clinton. Die USA beteiligen sich derzeit mit 22 Prozent am 653 Millionen Dollar umfassenden Zwei-Jahres-Haushalt der Organisation und sind damit vor Japan und Deutschland der mit Abstand größte Geldgeber. Die Aufnahmegegner hatten ihre Ablehnung damit begründet, daß es weder neue Friedensverhandlungen zwischen Palästina und Israel gebe noch eine Entscheidung über die von Palästina am 23. September dieses Jahres beantragte UN-Mitgliedschaft vorliege. Ein UN-Ausschuß prüft derzeit, ob die Palästinenser die in der UN-Charta festgelegten Aufnahmebedingungen erfüllen. (ro)

 

Dobrenz: Deutsches Mahnmal geschändet

PRAG. Im mährischen Dobrenz ist am vergangenen Freitag ein Metallkreuz zum Gedenken an ermordete Sudetendeutsche geschändet worden. Mitglieder der tschechischen Partei der Nationalen Sozialisten (CSNS) hatten es mit rosa Farbe überstrichen und darüber hinaus 64 Holzkreuze hinzugestellt, die an die Opfer eines Massakers von deutschen Nationalsozialisten im Mai 1945 in Groß Meseritsch erinnern sollten. Zu der Aktion hatten sich zehn Mitglieder der CSNS bekannt. Das Metallkreuz war von einem örtlichen Einwohner auf der Budinka-Wiese außerhalb von Dobrenz zu Ehren von mindestens 13 Sudetendeutschen errichtet worden, die nach dem Zweiten Weltkrieg von tschechischen revolutionären Garden erschlagen worden waren. Der Vorsitzende der Dobrenzer Bürgerpartei ODS, Martin Vyoral kritisierte die Tat und bezeichnete sie als einen politischen Angriff. Der Schaden am Metallkreuz soll 400 Euro betragen. Sein Erbauer beabsichtigt nun, Strafanzeige gegen die Denkmalsschänder zu erstatten. (ro)

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