© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/11 / 04. November 2011

Meldungen

Drogeriekette Schlecker verhöhnt eigene Kunden

ehingen. Die Drogeriekette Schlecker hat einen fragwürdigen Werbespruch damit begründet, daß ihre Kunden nur über ein „mittleres bis niedriges Bildungsniveau“ verfügten. Es geht um den Slogan „For You. Vor Ort.“ Darüber hatten sich Sprachschützer vom Verein Deutsche Sprache beschwert. Auf ihren Protestbrief hin erhielten sie die bizarre Antwort des Unternehmens. Schlecker teilte ferner mit, der Spruch richte sich nicht an die fünf Prozent, zu denen die Unterzeichner der Unterschriftensammlung gehörten, „nämlich promovierte Akademiker, Philologen und andere reflektierte Sprachverwender.“ (JF)

 

Jahrelanger Rechtsstreit endet mit „taz“-Niederlage

hamburg. Das Hanseatische Oberlandesgericht Hamburg hat der taz die Behauptung untersagt, der frühere FAZ-Herausgeber Hugo Müller-Vogg habe sich selbst mit den Worten charakterisiert: „Rechts von mir ist nur noch die Wand.“ Die taz hatte Müller-Vogg, der inzwischen Bild-Kolumnist ist, diese Worte 2001 in den Mund gelegt. Die FAZ verklagte daraufhin die taz und verlor. In den folgenden Jahren wurde das markante Zitat von mehreren anderen Medien wiederholt, bis Müller-Vogg persönlich tätig wurde. Ihm war mehr Erfolg beschieden. Auch eine Buchauflage mußte nun manuell nachbearbeitet werden. (rg)

 

„Zur Zeit“ erscheint jetzt als Nachrichtenmagazin

wien. Abonnenten der österreichischen Zur Zeit fanden am vergangenen Montag statt der gewohnten Wochenzeitung ein Magazin in ihrem Briefkasten. Bei dem Heft handelte es sich um die Nullnummer in dem neuen Format, in dem Zur Zeit ab 2012 erscheinen wird. Mit der äußerlichen Umstellung soll auch der „journalistisch-mediale Charakter des Blattes“ geändert werden, teilte der Herausgeber Andreas Mölzer mit. Als Magazin werde sich Zur Zeit stärker auf „Reportagen und ähnliche Elemente“ konzentrieren, ohne jedoch seine „patriotische, freisinnige und wertkonservative Ausrichtung“ zur Disposition zu stellen. Der FPÖ-Europaabgeordnete Mölzer erhält zudem in Zukunft Unterstützung durch einen neuen Chefredakteur, den früheren ORF-Journalisten Walter Sedelec. (rg)

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