© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/11 / 11. November 2011

Lesereinspruch

Nicht ganz echt

Zu: „Kohle am Stengel“ von Jochen Arp (JF 45/11)

Wer die kommunistische Zwangslandwirtschaft unter dem sowjetischen Diktator Nikita Chruschtschow mit einer freiwilligen Inanspruchnahme von Einspeisevergütungen vergleicht, ist nicht ganz echt.

Hinsichtlich des Vorwurfs, beim Maisanbau werde die Düngung intensiviert und Grünland vernichtet, muß gegengehalten werden: Da in den Gärresten nahezu alle Nährstoffe noch in der Höhe vorhanden sind, wie sie vorher im Mais enthalten waren, handelt es sich bei der Düngung des Maises mit Gärresten praktisch um einen geschlossenen Nährstoffkreislauf, eine wunderbare Sache.

Auch die im Beitrag erwähnte Forderung, der Staat müsse den Anbau von Mais und anderen Energiepflanzen regulieren, ist längst umgesetzt, seit der Bundestag im Juni das Gesetz zur Neuregelung des Rechtsrahmens für die Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien beschlossen hat.

Wer dagegen wie der Autor nun einer „strafbewehrten gesetzlichen Verordnung“ das Wort redet, rückt im Hinblick auf die Behandlung der Bauern tatsächlich in die Nähe Chruschtschows.

Christian Linne, Denkte

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