© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/11 / 11. November 2011

Meldungen

Freispruch für „Junge-Welt“-Chefredakteur

berlin. Der Chefredakteur der Jungen Welt, Arnold Schölzel, ist vom Vorwurf der Billigung einer Straftat freigesprochen worden. Das Amtsgericht Tiergarten urteilte, daß die Wiedergabe einer Rede der RAF-Terroristin Inge Viett im Januar keine Straftat darstellt. Viett hatte in ihrer Rede Brandanschläge, Sabotage und militante Aktionen als „legitime Aktionen“ bezeichnet (JF 3/11). Gegen sie ist daher ebenfalls ein Verfahren wegen der Billigung von Straftaten anhängig. Wenn der Staat jedoch die Medien wegen eines Berichts über solche Ereignisse verfolge, dann sei die Pressefreiheit in Gefahr, sagte der Richter in seiner Urteilsbegründung. (rg)

 

Schweizer Justiz gängelt Tipgeber der „Weltwoche“

St. Gallen. Die Schweizer Polizei hat am 18. Oktober die Privaträume von Adrian Strässle durchsucht und etliche elektronische Geräte konfisziert. Strässle, ein ehemaliger Mitarbeiter der St. Galler Kantonsbehörde, hatte zuvor die Schweizer Weltwoche über Mißstände in seiner früheren Behörde informiert. Ohne den Informanten wäre ein eklatanter Fall von Asylmißbrauch, verbunden mit Behördenfilz, nicht ans Tageslicht gekommen. Die Behörde wirft ihm Verletzung des Amtsgeheimnisses vor. Strässle hingegen betont, er habe sich zum Gang an die Öffentlichkeit verpflichtet gefühlt. (rg)

 

Zeitungen mit Online-Strategie erfolgreich

new york. Die New York Times hat bereits 380.000 Online-Abonnenten gewonnen. Allein im dritten Quartal stieg die Zahl der Leser, die die Zeitung für 15 bis 35 US-Dollar monatlich nur noch im Internet lesen, um 43.000. Das Konkurrenzblatt Wall Street Journal hat sogar 537.000 regelmäßige Online-Abonnenten gewonnen. Ähnlich positiv ist diese Nachricht aus Großbritannien: Die Zahl der Online-Abonnenten der Londoner Times ist im zurückliegenden Quartal um 10.000 auf 110.000 gestiegen. Die Times ist vor 15 Monaten ein großes Risiko eingegangen und hat ihr Online-Angebot vollständig kostenpflichtig gemacht. Leser müssen zwei Pfund pro Woche bezahlen, wenn sie auf die Inhalte zugreifen wollen. Bislang waren etliche Medien mit dem Versuch gescheitert, ihre Internetinhalte kostenpflichtig zu machen. (rg)

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