© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/11 / 02. Dezember 2011

Leserbriefe

Zu: „Stunde der Profiteure“ von Kurt Zach, JF 48/11

Ein staatszersetzendes Werk

Die „Döner-Morde“ sind Verbrechen und müssen aufgeklärt und gesühnt werden. Aber die Linke in unserem Lande sollte sich bei der Kommentierung dieser ungeklärten Vorgänge sehr zurückhalten. Zu RAF-Zeiten (ich war damals Student) gab es nicht wenige Linke, auch in der SPD, die die RAF aktiv unterstützt haben, ihr zugeneigt waren oder zumindest „klammheimliche Freude“ für die Morde dieser Terrorbande empfanden. Beispielhaft hierfür mag die Äußerung Joseph Fischers zur Ermordung von Schleyer sein: „Mir fällt es schwer, für die hohen Herren Mitleid zu empfinden.“

Manche saßen oder sitzen im Bundestag (etwa Fischer und Ströbele). Einige betreiben noch heute an den Schalthebeln dieser „bunten Repuplik“, in Schulen, Universitäten und Medien ihr schändliches, staatszersetzendes Werk.

Joachim Reuter, Mönkeberg

 

Opfer erster und zweiter Klasse

So niederträchtig und verurteilungswürdig die NSU-Morde zweifellos sind, die von Justizministerin Leutheuser-Schnarrenberger geforderte Entschädigung für die Angehörigen der Opfer als Zeichen der Solidarität ist verfehlt. Sie verdeutlicht, daß die – vom linksliberalen Mainstream bei jeder Gelegenheit eingeforderte – Gleichheit der „Menschen in diesem Lande“ eine Farce ist, sowohl im Leben als auch danach.

Von höchster ministerialer Stelle werden die Opfer von Gewalttaten in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Nazi-Opfer, ob echte oder vermeintliche, erhalten neben einer ohnehin maximalen medialen Aufmerksamkeit eine gesetzlich verordnete Solidarität und insbesondere Geld. Ein Ablaßhandel im Auftrag des zivilreligiösen Schuldkultes, den unsere politische Klasse bereits tradiert und an den sich hierzulande jedermann gewöhnt hat.

Bei dieser Art Opferklassifizierung können sich die Polizisten, die bei linksextremen Gewaltorgien ihr Leben riskieren und verletzt werden, ebenso wie deutsche Opfer von Migrantengewalt ganz hinten anstellen. Erstere werden nicht nur schlecht bezahlt, sondern bekommen von den linkslastigen Medien regelmäßig mangelnde Deeskalationsfähigkeit vorgeworfen, während man für letztere als Kollateralschäden des multikulturellen Gesellschaftsexperiments nur ein müdes Schulterzucken übrig hat.

Matthias Schneider, Speyer

 

Die Nazis gehen uns nicht aus

Wie kann es sein, daß zwei oder drei Mörder, die dank Ermittlungsmängeln über lange Zeit wahllos Bürger mit Migrationshintergrund umbringen können, einen derartigen medialen Taumel auslösen? Denn im Vergleich zu anderen Ländern Europas finden in Deutschland „rechte“, nationalistische oder separatistische Bewegungen so wenig Unterstützer wie nirgends sonst. Zudem wird hierzulande ohnehin jegliche patriotische Regung mit der Faschismuskeule erschlagen. Warum also die mediale Inszenierung?

Ganz einfach: Unsere gewaltige Betroffenheitsindustrie wird einen neuen Schub erfahren. Weil die Zeit von 1933 bis 1945 immer mehr im Nebel der Geschichte verschwindet und zunehmend nur in historischen Zusammenhängen gesehen wird, gehen der Gutmenschenmafia die Nazis aus. Heerscharen von Sozialarbeitern, Politologen, Historikern, Koordinatoren „gegen Rechts“, Netzwerkern und Empörungsbeauftragten brauchen einen gegenwärtigen „braunen Sumpf“ als Existenzgrundlage. Notfalls schafft sich der Verfassungsschutz durch V-Leute, die als Scharfmacher an vorderster Front agieren, seine Feinde selber. Nunmehr werden die Mittel auf lange Zeit wieder reichlich sprudeln. Immerhin auch eine Förderung für sonst kaum zu vermittelnde Arbeitslose.

Klaus Jänicke, Berlin

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Außer Kontrolle“, JF 47/11

Zuschlag mit der Rassismuskeule

Bei den nun einsetzenden pauschalen Verdächtigungen muß man sich fragen, wer und wie viele Nutznießer davon profitieren – offenbar nicht wenige. Das Prinzip der politischen Intrige ist ja nicht neu. Es wurde in kommunistischen Diktaturen mit Erfolg praktiziert unter Zuhilfenahme krimineller Marionetten. Entscheidend ist dabei immer der Zeitpunkt der oft schon jahrelang vorbereiteten Aufdeckung, wie etwa jetzt, da gleich mehrere Faktoren zusammenkommen. Offenbar war Eile geboten, weil unserer Spaßgesellschaft allmählich die Augen darüber aufgehen, daß die Zukunft Deutschlands für sie nur noch ein Sklavendasein für fremde Interessen bereithält.

Es sei denn, wir wehren uns gegen den Rufmord, dem eine weitere Ausbeutung unserer Heimat zu folgen droht. Augenscheinlich muß die Achillesferse Deutschlands für alle Zeiten als offene Wunde erhalten bleiben, dann kann man auch Kriminalfälle wie diese – trotz ominöser und höchst fragwürdiger Indizien – mit der Rassismuskeule lösen.

Margot Kaczmarek, Hasbergen

 

 

Zu: „Adieu, Grundgesetz!“ von Dieter Stein, JF 47/11

Taktik: Ablenkung statt Abwehr

Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, sagte, daß wir auf eine neue Verfassung hinsteuern würden und daß ihm ein europäischer Bundesstaat sympathisch sei. Merkel beschreitet den Weg zu einem endgültigen Abschied vom Nationalstaat, und der CDU-Parteitag formulierte entsprechende Leitlinien. Diese Überlegungen offenbaren, zu welchen Vergehen am deutschen Volk diese Politiker fähig sind. Jeder von uns ist gut beraten, alle Handlungen unserer Politikern zunächst darauf zu prüfen, ob sie nicht Ablenkungsmanöver sind. Wenn Frau Merkel davon spricht, daß sie sich wegen der Anschläge mehrerer Mörder für das deutsche Volk schäme – Mörder gibt es in jedem Volk in allen Nationen –, so gehört auch das zur Ablenkungstaktik.

Heinz Gutwasser, Köln

 

 

Zu: „‘Wir sollten uns keine Illusionen machen’“ von Bernd-Thomas Ramb, JF 48/11

Abhängig und handlungsunfähig

Da bin ich mal gespannt, ob Frau Merkel sich den Forderungen von Barroso und seinen Lemmingen nach EuroBonds widersetzen kann und will! Allein die Veranstaltung der Rettungsschirme gleicht einem Ritt auf der Rasierklinge.

Und die EZB, statt die Stabilität unserer Währung zu garantieren, kauft faule Staatsanleihen auf, unterstützt vom einstigen Staatssekretär Jörg Asmussen, der die Finanzkrise 2008 mitverursacht hat und nun vom Bock zum Gärtner gemacht wird.

Die D-Mark war ein harter Anker unserer Existenz. Kanzler Kohl hätte seine Zusage zu dessen Abschaffung an Mitterand nicht halten brauchen, sondern sich an den Ausspruch Adenauers erinnern sollen: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.“ Denn die drei Regierungschefs Thatcher, Mitterrand und Andreotti waren in meinen Augen Erpresser, die im Fall einer deutschen Weigerung die deutsche Teilung oder jedenfalls Knechtung beibehalten wollten.

Für den preußischen König Friedrich Wilhelm I. waren noch zwei Dinge wichtig: erstens eine starke Armee, durch die er wehrhaft war, und zweitens eine Kiste voll Geld, die ihn unabhängig und handlungsfähig machte.

Georg Teegen, Bad Segeberg

 

 

Zu: „Junge Querulanten“ von Rolf Dresser, Jf 47/11

Das Vorsorge-Rezept vergessen

Der Kolumne kann man nur zustimmen. Im übrigen ist die extrem verwöhnte junge Generation an den Schulden, die wir alle auf Kosten künftiger Generationen machen, wesentlich mitbeteiligt. Doch das nächstliegende Rezept für eine ausreichende Altersvorsorge vergaß Dressler zu erwähnen: Wer im Alter versorgt sein will, muß – vereinfacht gesagt – Kinder in die Welt setzen und großziehen. Denn die Menschen, die später für ihn sorgen sollen, müssen ja erst einmal geboren werden. Geld allein kann man bekanntlich nicht essen.

Prof. Dr.-Ing. Otto Rang, Schriesheim

 

 

Zu: „Nicht kreditwürdig“ von Wolfgang Philipp, JF 47/11

Wer zieht die Hammelbeine lang?

Herzlichen Dank für diesen hervorragenden Artikel, der klar und verständlich auf die Ösen und Fallstricke des EFSF-„Rettungsfonds“ hinweist. Es wäre zu wünschen, daß dieser Beitrag allen Bundestagsabgeordneten vor der Abstimmung über diese weitere Rettungsmaßnahme vorgelegen hätte, um zu wissen, welche verheerenden Folgen hierdurch für unser Volk eintreten können. Ich habe den Eindruck, daß unsere Bundestagsabgeordneten – bis auf wenige Ausnahmen – ihren „Vorbetern“ wie eine Hammelherde folgen, ohne über die Folgen für Deutschland auch nur einen Augenblick nachzudenken.

Hans Günther Grünfeld, Neuried

 

 

Zu: „Aufarbeitung mit Hindernissen“ von Detlef Kühn, JF 47/11

Gebrochene Lebensläufe

Ergänzend ist zu erwähnen, daß ja deshalb nur wenige Opfer den Gang vor Gericht wagten, weil dort meist noch die gleichen Leute saßen oder die Seilschaften verläßlich funktionierten. Die Opfer wußten also in vielen Fällen, was ihnen an seelischer Belastung, Aufregung, Kosten und anderen Beschwernissen bevorstand, wenn sie diesen Weg gingen. (Der Film „Es ist nicht vorbei“ zeigte dies jüngst in bedrückender Weise.) Dem entspricht auch die Entscheidung des Brandenburger Innenministers, die Liste der Stasi-Richter nicht preiszugeben.

Bei aller Vorbildlichkeit unseres Stasi-Unterlagen-Gesetzes darf nicht unberücksichtigt bleiben, daß die Entschädigung der Opfer bis heute beschämend ist. Nach gegenwärtiger Rechtslage sind sie nicht mehr als Almosenempfänger, während ihre Peiniger straflos bleiben und zudem dank der Wirksamkeit einiger Organisationen (GBM, ISOR) deftige Renten beziehen. Besonders hart trifft es die Opfer von Zersetzungsmaßnahmen. Zum einen ist es für sie äußerst schwer, diesen Tatbestand nachzuweisen. Zum anderen haben die Betroffenen – durch die Inszenierung beruflicher und privater Mißerfolge – oftmals schweren Schaden an Leib und Seele erlitten, deren Resultat gebrochene Karrieren und Lebensläufe sind.

Bernhard Engel, Berlin

 

 

Zum Fragebogen: Jochen Stern, JF 47/11

Alte Eliten auch in der Politik

Die Antworten des Schauspielers und Autors Jochen Stern waren überaus erquickend. Nur in einem Punkt möchte ich eine seiner Antworten etwas ergänzen: Die einstigen DDR-Elite beeinflußen bis heute die Medien und sind – nicht nur mit Blick auf den privilegierten Werdegang einer Pfarrerstochter aus der Uckermark – auch noch nicht von den Schalthebeln der Macht entfernt worden. Aber ich muß gar nicht so weit nach oben gehen, ich kann auch bei mir im Ort bleiben. Hier, in Bräunsdorf, unterrichtet eine einst dreimal dunkelrote Schuldirektorin heute schamlos bei Don Bosco. Aber die, die 1989 auf die Straße gingen, stehen heute auf der Straße. Die hingegen, die damals in gutbezahlten Stellungen beschäftigt waren, sind es heute auch wieder, und lachen sich vemutlich einen Ast über die, die auch heute von einem auskömmlichen Berufsleben ausgegrenzt sind.

Gunter Sieber, Limbach-Oberfrohna

 

 

Zur Meldung: „Immer mehr Kleininder in Tagesbetreuung“, JF 46/11

Neurotische Kinder grüßen uns

Diese Meldung erinnert mich an Ihre diesbezügliche Buchbesprechung (JF 22/11, „Den Kleinen muß der Streß erspart bleiben“). Angesichts dessen muß ich wohl dem Schicksal dankbar sein, daß meinen drei Söhnen die Kinderkrippe und der Kindergarten erspart blieben. Wohnhaft in unmittelbarer Nachbarschaft der örtlichen Mittelpunkt-Grundschule erleben wir heute hautnah, wie offenbar noch schlaftrunkene Erstkläßler in aller Eile von ihren Eltern aus dem Auto heraus „abgeliefert“ werden. Wie muß es da erst um die ganz Kleinen stehen, die ebenfalls um diese Zeit an der Krippe abgeliefert werden, ob sie wollen oder nicht.

Die „Betreuungszeiten“ in Kindergärten und Schulen werden immer weiter ausgedehnt, weil die berufstätigen Eltern sich nicht mehr um die Kinder kümmern können. Und darauf ist man auch noch stolz! Die zunehmende Zahl neurotischer Kinder läßt grüßen. Aber unsere Politiker, Psychologen und Soziologen werden es schon richten, denn schließlich sollen oder müssen alle Frauen berufstätig sein und nicht „Sklaven“ in Haushalt und Familie!

Helmut Klose, Niedernhausen

 

 

Zur Meldung: „Doppelpaß: SPD kündigt Gesetzentwurf an“, JF 45/11

Geh, wohin dein Herz dich trägt

Nicht nur die SPD-Genossen, auch Frau Merkel und der Bundespräsident schwärmen von den türkischen Bürgern, weil diese unserem Land den Wohlstand gebracht hätten. Doch den haben wir uns selbst erarbeitet nach dem verlorenen Krieg. Sudetendeutsche, Ostpreußen und Schlesier sowie die deutschen Trümmerfrauen haben unser Land aufgebaut. Die türkischen Mitbürger kamen erst sehr viel später.

In unserem Maler- und Stuckgeschäft, mittlerweile in der vierten Generation, hatten wir fast 30 Jahre lang auch zwei türkische Arbeitnehmer, sehr gute Leute. Als diese nach Hause zurück in ihre Heimat gingen, sagte ich ihnen, sie mögen doch bleiben. Zur Antwort bekam ich: „Aus einem Türken kann man keinen Deutschen machen. In mir schlägt ein türkisches Herz.“ Das müßte man Merkel, Wulff, Gabriel und auch den Grünen von Herrn Özdemir mal zur Kenntnis bringen.

Heinz Lehr, Haiger

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