© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/11 / 09. Dezember 2011

Zitate

„Eigentlich ist es ja einerlei, ob man von einer Neonazi-Bande oder einer Migrantengang erledigt wird, aber im zweiten Fall stehen Roth, Merkel und Gysi wenigstens nicht für einen auf.“

Michael Klonovsky, Journalist und Autor, in seinen „Acta diurna“ vom 30. November 2011

 

 

„Rechtes Gedankengut ist längst in die Mitte der Gesellschaft eingesickert. Es gibt nicht nur den Stiefelrassismus, es gibt auch einen Nadelstreifenrassismus.“

Kenan Kolat, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, in der „taz“ vom 1. Dezember 2011

 

 

„Die westliche Welt leidet an einer Krankheit, die aus dem Glauben kommt, an das Ende der Geschichte gelangt zu sein. Wenn man sich aber am Ende der Geschichte wähnt, hat man keinen wirklichen Feind, existiert kein wirkliches Risiko mehr. Diese rosarote Brille ist gefährlich. Das gilt nicht nur für die Politik, sondern auch für die Finanzwirtschaft.“

André Glucksmann, Philosoph, in der „Welt“ vom 1. Dezember 2011

 

 

„Advent ist für die Christenheit eine Zeit zum Innehalten und zur Umkehr, denn Gott kündet sein Kommen in der Welt an. Das Christentum ist kein Schatz, der uns für immer gegeben ist. So wie andere Werte im Leben muß es auch immer wieder bestätigt werden. Den Advent brauchen wir aber auch unabhängig vom Glauben. Als Gemeinschaft brauchen wir auch Zeit für Überlegungen. Es ist eine Zeit, in der wir nach den Wurzeln schauen und über Perspektiven für die Zukunft nachsinnen. Wir stellen fest, daß eine Gemeinschaft so stark ist, wie ihre Mitglieder stark sind.“

Bernard Gaida, Vorsitzender des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, im „Wochenblatt“ vom 2. Dezember 2011

 

 

„Es wäre für die wachstumsarmen und hoch verschuldeten Länder in Südeuropa am einfachsten, wenn Deutschland mit Euro-Bonds die Haftung für ihre Schulden übernehmen würde und damit ihre Zinsen sinken könnten. Es ist an sich ja nicht verboten, die Deutschen als die Dummen in Europa in Anspruch zu nehmen; daß die deutsche Bonität dabei ebenfalls in den Hades fährt, interessiert Italien und Griechenland kurzfristig ja nicht so sehr. “

Roland Tichy, Chefredakteur, in der „Wirtschaftswoche“ vom 5. Dezember 2011

 

 

„Kein französischer Politiker käme je auf die Idee, sich dafür zu schämen, daß er die eigenen Interessen im Blick behält, wenn er zu Verhandlungen mit seinem deutschen Widerpart zusammentrifft. Bei den Briten ist es seit langem ein beliebter Zeitvertreib, die anderen Europäer vor den Kopf zu stoßen, indem man ihnen erklärt, warum die Aufgabe nationaler Souveränitätsrechte eine Schnapsidee sei. (...) Aber irgendwie ist für die Deutschen auch 66 Jahre nach Kriegsende noch immer ein Sünderbänkchen reserviert, auf dem sie ganz stille sitzen müssen, wenn es um die Verteilung von Geld und Macht in Europa geht.“

Jan Fleischhauer, Kolumnist, bei „Spiegel Online“ am 5. Dezember 2011

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