© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/11 / 09. Dezember 2011

Meldungen

Getreidemärkte: Von Regulierung ist abzuraten

FRANKFURT. Aktuelle Ernteprognosen des US-Agrarministeriums haben Diskussionen über neue Höchststände bei den Weltgetreidepreisen entfacht. Die Gefährdung der Nahrungsmittelsicherheit lasten dabei Kritiker pauschal „Spekulanten“ an, sie forderten, Warentermingeschäfte mit allen Lebensmitteln zu untersagen. Dagegen sehen Jens-Peter Loy und Carsten Steinhagen (Institut für Agrarökonomie, Uni Kiel) kaum spekulative Einflüsse auf den Getreidemärkten. Werte man neuere Studien aus, so lasse sich das Gros der Preissteigerungen vom Herbst 2007 und vom Sommer 2010 bis heute nicht Spekulationen zuschreiben. Vergleichbare Preisexplosionen gebe es auch bei Äpfeln oder Bohnen, die keine Termingeschäfte kennen. Andererseits seien bei Rindern und Schlachtschweinen, klassischen Handelsobjekten für Terminkontrakte, die Preise stabil geblieben. Das Krisenmanagement auf den Getreidemärkten sollte daher weniger auf Regulierungen als auf marktwirtschaftliche Instrumente setzen (Getreidemagazin, 6/11). (wl)

 

Neue Rezepte gegen das Leiden Kreuzschmerz

ESCHBORN. Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems gehören zu den kostenträchtigsten Beschwerden. Unspezifische „Kreuzschmerzen“ verursachen die meisten Arbeitsfehltage, sie rangieren auf Platz 1 der Gesundheitsprobleme von Berufstätigen. Chronische Rückenschmerzen sind der zweithäufigste Anlaß für Frühverrentung. Mit den meisten Therapien ist diesem Volksleiden nicht beizukommen. Dies gilt primär für die beliebten Massagen, Akupunktur, Laser- und Wärmetherapie (Kurzwellendiathermie oder Reizstrombehandlung). „Evidente“ therapeutische Effekte lassen sich hier sowenig nachweisen wie beim Einsatz von Schmerzmiteln, die gegen chronische Leiden machtlos sind. Abhilfe versprechen hingegen neue, im DRK-Schmerzzentrum Mainz erprobte Ansätze. Im Mittelpunkt des multimodalen Konzepts steht ein uralter Grundsatz: der Patient solle sich „auf keinen Fall schonen“ und durch maximale Bewegung Ausdauer und Muskelkraft verbessern (Pharmazeutische Zeitung, 47/11). (li)

 

Eurofighter: Waffenlücke in der Bomber-Version

BERGKIRCHEN: Die zwei Silben „Euro“ rufen derzeit meist negative Assoziationen hervor. So meldet die Fliegerrevue (12/11), daß der Eurofighter, das Rückgrat der deutschen Luftstreitkräfte, große Lücken in der Luft-Boden-Bewaffnung aufweise. Der Taurus-Flugkörper, der Boden- und Schiffsziele eliminieren soll, ist gegen bewegliche Ziele nur bedingt einsetzbar. Dasselbe trifft für das System Pilum, die „intelligente Bombe“ der Rüstungsschmiede Diehl zu, die keinen eigenen Antrieb hat und kinetische Energie benötigt. Erst frühestens 2017 werde ein neues System von Luft-Boden-Munition den Eurofighter zum effizienten Jagdbomber machen. Bis dahin bleibe er „vornehmlich ein Jagdflugzeug“. (ob)

 

Erkenntnis

„Weil jeder einzelne so wenig weiß und insbesondere, weil wir selten wissen, wer von uns etwas am besten weiß, vertrauen wir darauf, daß die unabhängigen und wettbewerblichen Bemühungen vieler die Dinge her-vorbringen, die wir wünschen werden, wenn wir sie sehen.“ Friedrich A. von Hayek (1899–1992)

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