© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/12 06. Januar 2012

Meldungen

Verfehlte Frauenquote bei öffentlichen Firmen

Hamburg. Selbst die öffentliche Hand ist beim Marsch in das Paradies der Frauenquoten noch zurück. Eine repräsentative Langzeitstudie der Verwaltungswissenschaftler an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg, Ulf Papenfuß und Matthias Schrader, hat über 320 Unternehmen, die von der öffentlichen Hand betrieben werden, nach der Frauenquote in Aufsichtsräten und Vorständen untersucht (Zeitschrift für Corporate Governance, 6/11). Anders als bei der Privatwirtschaft liegen damit erstmals auch für diesen öffentlichen Sektor überhaupt Zahlen vor. Danach wird die für die private Wirtschaft politisch intensiv diskutierte Frauenquote von 40 Prozent strukturell in staatlichen Unternehmen sehr deutlich nicht erreicht. Auch wenn man diesen Betrieben eine gesellschaftspolitische Vorbildfunktion zuweist, waren im Jahr 2009 nur 19,5 Prozent Frauen in den Vorständen und Geschäftsleitungen im Gesamtschnitt vertreten, in den Aufsichtsräten öffentlicher Unternehmen liegt der Anteil von Frauen im Gesamtschnitt der Städte bei 27,9 Prozent. (bä) www.zcgdigital.de

 

Brache nach Tschernobyl und Kommunismus

Halle/Saale. Der Zusammenbruch der Sowjetunion und der Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft hatte ausgedehnte Stillegungen landwirtschaftlicher Flächen zur Folge. Mehr als 45 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche liegen derzeit allein im europäischen Teil Rußlands brach. Das ist das Ergebnis einer Studie, die auch vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel-und Osteuropa (IAMO) (Environmental Research Letters 4/11) veröffentlicht wurde. „Unsere Studie zeigt, in welcher Weise sich institutionelle Veränderungen und institutionelle Unterschiede auf Landnutzung und Landbedeckung auswirken“, so Alexander Prishchepov vom IAMO. Die Studie widmet sich hauptsächlich mit Hilfe von Satellitendaten besonders der Grenzregion von Weißrußland und der Ukraine in einem Radius von 80 Kilometern um den 1986 explodierten Reaktor von Tschernobyl. Im Vergleich zu Weißrußland (37,7 Prozent) bis 1999 wurde in der Ukraine fast doppelt soviel der im Jahr 1992 genutzten landwirtschaftlichen Fläche stillgelegt (62,5 Prozent). Bis 2006 habe sich dieser Trend fortgesetzt. (ob) www.iamo.de

 

Erste Sätze

Am dritten Tag des neuen Jahrhunderts kam ich in München auf die Welt.

George W. F. Hallgarten: Als die Schatten fielen. Memoiren 1900–1968, Berlin/Frankfurt 1969

 

Historisches Kalenderblatt

6. Januar 2002: Der argentinische Präsident Eduardo Duhalde hebt mit Sondervollmachten zur Bewältigung der schweren Wirtschaftskrise die Eins-zu-Eins-Bindung des Peso an den US-Dollar auf und wertet so die Landeswährung um 29 Prozent ab.

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