© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/12 20. Januar 2012

Zitate

„Das Wesentliche am Auftauchen eines konservativen Selbstverständnisses (...) besteht darin, daß es alles andere als selbstverständlich ist. Es bedarf eines gewissen Mutes; es muß sich gegen den Comment, gegen den Usus, gegen die herrschende Meinung durchsetzen. Konservative Intellektuelle, diese Novität auf der deutschen Bühne seit der Nachkriegszeit, haben sich zu ihrem Standpunkt durchgerungen, während die Linksintellektuellen bloß stehenzubleiben brauchen. Bis heute ist das so.“

Burkhard Müller-Ullrich, freier Journalist und Autor, im Deutschlandradio Kultur vom 11. Januar 2012

 

 

„Der organisierte Liberalismus hat sich also benommen wie Hans im Glück, dem am Ende von seinem Goldklumpen aus Leichtfertigkeit nichts mehr blieb – wie der FDP, die heute bei knapp zwei Prozent der Wählerstimmen liegt, uninteressant ist als Koalitionspartner, für wen auch immer. Aber offenbar kann sie nicht mehr anders und macht nun aus Angst vor dem Tod Selbstmord. Ginge es nur um die FDP, wäre es vielleicht keine Tragödie. Es geht aber um die Freiheit des Bürgers und seine organisationspolitische Speerspitze, deshalb ist es eine.“

Ulrich Schacht, Schriftsteller, in der „Tagespost“ vom 13. Januar 2012

 

 

„Ich beteilige mich nicht an Verschwörungstheorien. Die Rating-agenturen zeichnen ein realistisches Bild der Lage. Mich verwundern diese Herabstufungen nicht. Im Gegenteil: Ich fühle mich in meinen Einschätzungen aus dem vergangenen Jahr bestätigt. (...) Höhere Lasten für Deutschland darf es nicht geben. Wir haben es nun mit einer neuen Lage zu tun. Der Rettungsschirm EFSF bricht in sich zusammen.“

Frank Schäffler, FDP-Finanzexperte, in der „Passauer Neuen Presse“ vom 16. Januar 2012

 

 

„Heute sehen wir dabei zu, wie Europa einen tragischen Fehler begeht: Die Entwicklung geht hin zum politischen Zentralismus, ohne daß gleichzeitig eine europäische Gemeinschaft geschaffen wird. Das Problem ist, daß sich Nationalstaaten nicht einfach Bedingungen von außen aufoktroyieren lassen – es sei denn, sie fühlen sich Strukturen wie der EU loyal verpflichtet. (...) Westdeutschland hat in den letzten zwanzig Jahren kontinuierlich den Osten mitfinanziert, ohne daß dies für größere Kontroversen gesorgt hätte. Beide Landesteile sind Teil der gleichen Gemeinschaft. Kein Staat wird ein vergleichbares Opfer für Menschen bringen, die er nicht als Teil dieser Staatengemeinschaft ansieht.“

Amitai Etzioni, Soziologe und Kommunitarist, im Internetmagazin „The European“ vom 16. Januar 2012

 

 

„Das, was heute politisch als konservativ gilt, ist zerstörend. Die ‘politisch Konservativen’ zerstören den sozialen Zusammenhalt, die gesellschaftliche Balance, die Balance in der Natur. Sie zerstören auch die kaufmännische Moral – oder haben sie eigentlich bereits zerstört. Kurz gesagt: Ich halte es für reinen Zynismus, wenn manche Leute den Begriff ‘konservativ’ für sich in Anspruch nehmen.“

Werner Schneyder, Kabarettist, bei „relevant.at“ am 17. Januar 2012

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