© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/12 27. Januar 2012

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Blutige Kriegserklärung der Boko Haram

ABUJA. Nach der verheerenden Anschlagsserie in der nigerianischen Provinzhauptstadt Kano droht die radikalislamistische Sekte Boko Haram mit weiteren Gewaltakten. „Unsere Gruppe wird endlose und gewaltsame Aktionen gegen Kano und seine Einwohner durchführen“, so deren geistlicher Führer Abubakar Shekau, „sollten keine dringlichen Schritte gegen die willkürliche Verhaftung und Verurteilung unserer Mitglieder eingeleitet werden.“ Bei den konzertierten Selbstmordanschlägen auf mehrere Polizeistationen sowie das Hauptquartier des Inlandsgeheimdienstes wurden bisherigen Schätzungen zufolge über 200 Personen getötet. Als Reaktion ließ der Gouverneur der Provinz eine komplette Ausgangssperre verhängen sowie Polizei und Militär an strategisch wichtigen Punkten Kanos aufmarschieren. Die militante Islamistengruppe Boko Haram, deren Name übersetzt „Westliche Bildung ist eine Sünde“ bedeutet, kämpft seit 2004 für einen nach dem Vorbild der Taliban ausgerichteten Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. (mz)

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