© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/12 03. Februar 2012

Attraktive Arbeitsplätze: Neuausrichtung der Bundeswehr
Lauter Erfolgsgeschichten
(kn)

Ginge es nach den rosaroten Darstellungen, die der Generalinspekteur der Bundeswehr und die Inspekteure der Teilstreitkräfte in „Jahresendgesprächen“ der Zeitschrift Wehrtechnik (6-2011) verbreiten, ist die „Neuausrichtung“ der künftigen Freiwilligen-Armee bereits jetzt eine Erfolgsgeschichte. Eine kleinere Bundeswehr, so Generalinspekteur Volker Wieker, werde weiterhin die „qualitativ hochwertigen Fähigkeiten“ besitzen, um das „gesamte Spektrum militärischer Operationen“ zu bedienen. Da stört es nur Pedanten, daß Ende Januar die Antwort auf eine Anfrage des Grünen-Politikers Omid Nouripour offenbart, wonach die „starke Truppe“ mit 4.000 IT-Spezialisten fast ein Viertel ihrer Stellen im Sektor Informationstechnologie unbesetzt lasse. Laut Wieker müsse die Rüstungsindustrie trotzdem damit rechnen, in der Bundeswehr einen „noch anspruchsvolleren Kunden“ zu finden. Das spürt das für den Bau der neuen Korvetten K 130 verantwortliche Werftkonsortium schon lange. Denn seit 2009 verzögern Getriebeschäden den Abschluß dieses Beschaffungsprojekts. Zudem stünden zwei Korvetten wegen „Auffäligkeiten an den Kupplungen“ erst Ende 2013 bereit, räumt Marineinspekteur Axel Schimpf ein. Was aber weder die „abgestufte Durchhaltefähigkeit“ der auf 13.000 „Dienstposten“ geschrumpften Flotte noch die „Attraktivität des Arbeitsplatzes“ einschränke.

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