© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/12 03. Februar 2012

Meldungen

Astronomie: Aufklärung über Sternengeburten

MÜNCHEN. Das Hubble-Teleskop sollte 2018 vom James Webb Space Telescope (JWST) abgelöst werden, das mit einem 6,5-Meter-Spiegel noch tiefer ins All schaut. Da jedoch auch dieses Projekt unter Etatkürzungen leidet, dürften Astrophysiker länger auf Hubble angewiesen sein. Ebenfalls betroffen ist das Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA), das für das JWST ein Gerät zur Suche nach extrasolaren Planeten entwickelte. Unter Leitung von Thomas Henning waren die Heidelberger schon an der Auswertung von Daten beteiligt, die das Nasa-Teleskop „Spitzer“ bis 2009 lieferte. Eine Kooperation, die die US-Behörde nur einging, weil die Deutschen über exklusive Technologie in der Infrarotastronomie verfügen. Das MPIA ist führend bei der Erforschung „kosmischer Geburten“ von Sternen und Planeten. Ein Wissen, das auch über die Genese unseres Sonnensystems weitere Aufklärung verspricht und das mit Hilfe einer neuen Teleskopen-Generation bereichert werden soll, die derzeit in Chile installiert wird (MaxPlanckForschung, 3/11). (lm)

 

Arabische Öko-Polis: Musterstadt Masdar

Abu Dhabi. Der Mainzer Geograph Heinz Stammer stuft die Öl-Region am Golf als „neues Gravitationszentrum der Weltwirtschaft“ ein (Geographie und Schule, 194/11). Mit Masdar City entstehe vor den Toren Abu Dhabis die „erste vollständige Öko-Stadt der Welt“. Entgegen weitverbreiteter Skepsis glaubt Stammer, aus der Beteiligung des Fraunhofer-und des US-Instituts MIT schließen zu dürfen, daß es sich keineswegs um Fiktionen handle. Am Golf habe sich eine „Exzellenzkultur des Wissens“ etabliert, die die Entwicklung nachhaltiger Energietechnologie vorantreibe. Masdar könne mit seinen 50.000 Einwohnern nur aus regenerativen Energiequellen versorgt werden. In diesem „klimaneutralen Lebensraum“ gebe es weder Abfälle noch Autos mit Verbrennungsmotoren. (ck)

 

Wüstenstrom: Besser Wind- als Sonnenkraft

STUTTGART. Obwohl die „Arabellion“ den Kritikern der „Vision Wüstenstrom“ (JF 34/10) recht zu geben schien, zeigen sich Fürsprecher unbeeindruckt. Gregor Czisch, energiepolitischer Regierungsberater, sieht neben der Sahara-Sonne größere Potentiale in den nordafrikanischen Sommerwinden und moniert, daß die Desertec-Planung keineswegs politisch bedroht sei, sondern vom zu langsamen Ausbau der Solartechnik gebremst werde. Mit afrikanischer Windenergie ginge es schneller. Da die Solarthermie nur um einige hundert Megawatt jährlich ausgebaut werden könne, lasse sich das Ziel, 2050 mindestens 15 Prozent des europäischen Stroms aus Afrika zu beziehen, kaum realisieren (Spektrum der Wissenschaft, 1/12). (ck)

 

Erkenntnis

„Ehrfurcht vor dem Leben ist Abscheu vor dem Töten! Tierschutz ist Menschenschutz. Wir schützen durch ihn die Menschenseele vor Verrohung.“

Magnus Schwantje (1877–1959), deutscher Schriftsteller und Herausgeber der „Ethischen Rundschau“

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